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Seite 1: Notfallmaßnahmen bei AllergieSeite 2: Allergie - HintergrundinformationenSeite 3: Notfallset – Inhalt, Anwendung

Allergie, Anaphylaxie (1/3)

 

Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeits-Reaktion unseres Körpers gegen Stoffe, die eigentlich harmlos sind. Das Immunsystem (Abwehrsystem) irrt sich über die Gefährlichkeit des Stoffes und wir merken dies durch Entzündungszeichen, Schwellung von Geweben und Schleimhäuten und manchmal auch Störungen lebenswichtiger Funktionen, wie Atmung und Kreislauf.

Eine Allergie kann im leichten Fall einfach nur stören (Juckreiz), aber auch lebensbedrohlich sein.

Die Anaphylaxie ist eine Überempfindlichkeit gegen körperfremde Eiweiße, auch gegen Insektengifte und Ähnliches. Der Einfachheit halber bezeichnen wir auf dieser Seite die Stoffe, die eine allergische Reaktion oder eine Anaphylaxie auslösen, teilweise als „Gift”, obwohl das nicht die richtige Bezeichnung ist. Man müsste von „Allergen” oder, ganz korrekt, von „Antigen” sprechen.

Im Fall unmittelbarer Gefahr (Bewusstseinsstörungen, Atemstörungen) sind die allgemeinen Notfallmaßnahmen anzuwenden, den „Luftröhrenschnitt” gibt es in der Ersten Hilfe nicht! Dafür ist die Kühlung der betroffenen Körperstelle immer richtig.

 

Bei einer bedrohlichen allergischen Reaktion/Anaphylaxie richten Sie sich einfach nach dem Ablaufschema Notfallmaßnahmen.

 

Situation einschätzen

Gefahren erkennen

Hilfe leisten

Jede Hilfeleistung beginnt mit Neugier!

Hinsehen.

Hingehen.

Genau Hinsehen!

Ihre Sicherheit hat Vorrang! Droht Gefahr?

Reaktionen prüfen

Erstickungsgefahr? Atmung erschwert oder nicht möglich? Blaufärbung der Lippen?

Wirkt der auslösende Stoff (Gift) noch ein?

 

Giftzufuhr stoppen

Reaktionen prüfen

Atmung prüfen

Notruf 112

Seitenlage/Wiederbelebung

Beruhigen

Kühlen

Neugierig sein!

Gefahren erkennen!

Hilfe leisten!

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   Neugierig sein – Situation einschätzen

 

Erkennen der Schwere/Bedrohlichkeit der Situation:

 

Je schneller sich die unten genannten Zeichen entwickeln oder verschlimmern, desto gefährlicher ist der Verlauf!
Kommt es innerhalb von Sekunden bis zu Minuten zu Schwellungen im Mund-Rachen-Raum oder zu Bewusstseins-/Atem- und Kreislaufstörungen ist höchste Eile geboten!

 

Erkennen einer allergischen Reaktion/Anaphylaxie:

Eine allergische/anaphylaktische Reaktion kann sich an verschiedenen Organen mit typischen oder allgemeinen Symptomen (Zeichen) zeigen:

  • Haut
    Schwellung, Urtikaria (Quaddelbildung, Abb. 4), Rötung (kleiner Stellen oder fast des gesamten Körpers), Jucken;
    Jucken, Brennen, Ameisenlaufen (Kribbeln) an Handinnenseite oder Fußsohle;
    Angioödem (auch: angioneurotisches- oder Quincke-Ödem): (Schleim-) Haut-Schwellung, Schmerzen oder Taubheitsgefühl, in Kombination mit Urtikaria (Quaddelbildung am Körper) oder alleine

  • Mund – Nase – Rachen – Lunge
    Juckreiz, Kribbeln, Pelzigkeit (Taubheit) von Lippen, Zunge oder Rachen;
    Naselaufen;
    Schwellung von Schleimhaut oder Zungenmuskulatur, Kloßgefühl im Hals, Schluckbeschwerden, Engegefühl im Hals [Lebensgefahr: Larynxödem (Kehlkopfschwellung) mit Erstickungsgefahr: pfeifendes Atemgeräusch bei der Einatmung];
    Hustenreiz, Husten, schwerer Hustenanfall;
    Atemnot (z.B. durch Verengung der Bronchien, dann exspiratorisches Giemen)

  • Herz-Kreislauf
    Hitzegefühl;
    Schwächegefühl, Kollaps (Ohnmachtsanfall) bis hin zum Kreislaufstillstand, Schock;
    Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag)

  • Magen-Darm
    Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Stuhl- und Harnabgang

  • Auge
    Tränen, Lid-Schwellung, Bindehautentzündung

  • Nervensystem, Bewusstsein
    Unruhe, Kopfschmerz, Bewusstseinsstörung (Schläfrigkeit), Bewusstlosigkeit (Koma), epileptische Anfälle

Die Zeichen liegen nicht unbedingt zusammen oder gleichzeitig vor.
Störungen von Bewusstsein, Atmung oder Kreislauf sind Zeichen für einen bedrohlichen Verlauf!

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   Gefahr erkennen

 

Ein Notfall ist immer in Bewegung, es kann zu einer Besserung, aber auch zu einer Verschlechterung kommen. Daher ist der Betroffene ständig auf Veränderungen seines Zustandes hin zu überprüfen und Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen.

Lokale, örtlich begrenzte, allergische Reaktionen sind meist nicht lebensgefährlich (außer, die lokale Schwellung ist direkt im Mund-Rachen-Raum).

Hohe Gefahr geht von den generalisierten anaphylaktischen Reaktionen aus (anaphylaktischer Schock). Hier wirkt z.B. Histamin im ganzen Körper und stört lebenswichtige Vorgänge.

 

Die Zunahme von Beschwerden (Ausbreitung einer Schwellung, Atemnot, Schwächeanfall) innerhalb kurzer Zeit (Sekunden bis Minuten) deutet auf einen bedrohlichen Verlauf hin!

Aber auch bei verzögertem Beginn der Beschwerden gibt es schwere Verläufe, ärztliche Hilfe ist im Zweifel anzuraten!

 

Störungen von Bewusstsein, Atmung und Kreislauf (siehe oben) können innerhalb kurzer Zeit zu einem lebensbedrohenden Zustand des Betroffenen führen. Selbst die

Als Ersthelfer sind Sie dann besonders wichtig, Sie haben sehr gute Möglichkeiten, den Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu schützen, siehe „Erste Hilfe”:

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   ERSTE HILFE

 

Wenn Ihnen die Situation gefährlich erscheint, rufen Sie sofort den Notruf 112.


Gift entfernen!



ggf. Notfallmedikamente
Notruf 112 (externer Link, wird in neuem Fenster geöffnet)


Seitenlage falls Atmung sicher feststellbar ist (externer Link)

Defibrillatior anwenden! (externer Link)

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Diese Notfallmaßnahmen schaffen Sicherheit. Auch im schlimmsten Fall können Sie damit die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Wichtig ist der rechtzeitige Notruf 112.

Und bitte: Vergessen Sie den sog. Luftröhrenschnitt” gleich wieder, im schlimmsten Fall kommt die Atemspende zur Anwendung (und die wird auch funktionieren!).

 

Transportieren Sie einen gefährlich/lebensgefährlich erkrankten oder verletzten Menschen nicht mit dem eigenen Fahrzeug!

 

Warten Sie den Rettungsdienst ab. Dieser kann vor Ort und während der Fahrt erweiterte lebensrettende Maßnahmen durchführen. Der Rettungsdienst kennt zudem das am besten geeignete Krankenhaus und kann notfalls Sonderrechte (Blaulicht und Martinshorn) verwenden. Diese Möglichkeiten gleichen alle scheinbaren Vorteile des eigenen Transports aus!

 

 

Besonderheiten im Kindesalter   Allergien und Anaphylaxie im Kindesalter

 

Kinder, die unter einer Allergie leiden, sollten über die Risiken des Kontakts mit dem auslösenden Stoff (Allergen) aufgeklärt und Ihnen, im praktischen Alltag umsetzbare!, Tipps zur Vermeidung des Kontakts aufgezeigt werden.

Schwierig, wenn es sich um eine Nahrungsmittelallergie z.B. gegen Nüsse handelt, alle anderen Kinder während der Pause Brote mit einer Nuss-Nougat-Creme essen und das Kind mit der Allergie gegen Nüsse nun unbedingt vom Brot der anderen probieren will.

Bei bekannter lebensbedrohlicher Allergieneigung eines Kindes ist die Aufklärung der Alltags-Bezugspersonen unerlässlich: in Kindergarten, Schule, Sportverein usw. sollten die Verantwortlichen nicht nur wissen, dass bei dem Kind eine Allergie vorliegt, sie sollten auch wissen, was im Notfall zu tun ist.

 

   

Allergien bei Kindern

Ein Unterschied kindlicher Anaphylaxien zu denen Erwachsener ist, dass in ungefähr einem Fünftel (20%) der Fälle keine Hauterscheinungen zu beobachten sind.
Bei der Versorgung aber ist es wie immer: Kinder sind kleine Erwachsene. Die Maßnahmen unterscheiden sich also auch nicht. Es wäre aber schön, wenn einige Vorbeugungsmaßnahmen getroffen würden, um in Schule, Kindergarten, Sportverein usw. den Kindern ein sicheres Umfeld zu schaffen.

   

 

Besitzt das Kind ein Notfallset (Antihistaminikum, Kortisonpräparat, Adrenalin-Spritze), so sind die Aufsichtspersonen (Lehrer, Übungsleiter Sport) in der Handhabung möglichst zu unterweisen, falls das Kind aus Altersgründen oder im Notfall nicht mehr selbst dazu in der Lage ist.

Die genaue fachärztliche Diagnostik (Hautarzt, Allergologe) ist zur Vermeidung bedrohlicher Verläufe in der Zukunft wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kinder- oder Hautarzt über die mögliche Behandlung.

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Gift entfernen

 

Zuerst muss die weitere Giftzufuhr unterbrochen werden.

Hierzu ist der Verzehr von möglicherweise ursächlichen Nahrungsmitteln einzustellen,
ein Insektenstachel sollte entfernt werden.

 

Abb. 2 | Stachel (Wespenstachel) mit Stichapparat (Giftblase)

« Abb. 2 | Stichapparat einer Wespe mit Giftblase und Stachel

Dieser Wespenstachel ist relativ lang und kann mit 2,5 mm (Millimetern) tief in die Haut eindringen.

Wespen und Hornissen können mehrfach stechen, da sie ihren Stichapparat und den Stachel nicht beim Stich in der Haut verlieren.

Bienen verlieren ihren Stachel in der Haut, dieser bleibt meist samt Giftblase darin stecken.

 

Nach einem Wespen- oder Hornissenstich ist in der Regel kein Stachel mehr da, den man entfernen könnte. Die Entfernung eines Stachels sollte allenfalls problemlos mit einer Pinzette gelingen.

Befindet sich nach einem Bienenstich der Stachel mit der Giftblase auf der Haut, so muss der Stachel schnell aber vorsichtig entfernt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Giftblase nicht gedrückt wird, da sonst weiteres Gift in die Haut gelangt.

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Bewusstsein (Reaktionen) prüfen

 

Die konkreten Maßnahmen hängen vom Bewusstseinszustand des Betroffenen ab.

 

Allergie, Anaphylaxie

 

Bewusstsein (Reaktionen) prüfen:
Reaktion auf Ansprechen und ggf. Anfassen (Rütteln an Hand/Arm)?

 

 

Reaktionen vollkommen normal:
Der Betroffene öffnet die Augen auf Aufforderung und antwortet auf Fragen des Ersthelfers klar und deutlich

(„der Betroffene lässt sich wie ein Schlafender wecken”)

Reaktionen nicht normal:
Der Betroffene öffnet die Augen nicht auf Aufforderung oder er antwortet nicht klar (unverständlich) oder verwaschen oder er wehrt sich nur bei Berührungen: möglicherweise besteht Lebensgefahr!

 

Sprechen Sie mit dem Betroffenen!
Fragen Sie nach Wünschen oder Hilfebedarf.

 

Bitten Sie weitere Personen um Hilfe!

 

 

Notruf 112

Notruf 112
Rufen Sie frühzeitig, auch bei Zweifeln, den Notruf 112. Irrtum kostet nichts!


Kühlung:
Kühlen Sie die betroffene Stelle (Einstichstelle oder Schwellung) oder lassen Sie Eis lutschen oder kalte Getränke trinken, falls eine Schwellung im Mund-Rachen-Raum auftritt; legen Sie kalte Tücher/Eiskrawatte auf den Nacken

 

Lagerung:
möglichst flach: Seitenlagerung

 

Beruhigen
Gerade bei Atemnot und Schluckbeschwerden sind die Betroffenen sehr aufgeregt. Sprechen Sie Trost zu, bleiben Sie vor allem bei dem Betroffenen, lassen Sie diesen nicht allein.

 
 

Atmung prüfen:
Atembewegungen hörbar, fühlbar, sichtbar?

 
 

Atmung sicher vorhanden:
Seitenlage
!

 

Atmung nicht sicher vorhanden:
Wiederbelebung!

 
 

Ständige Überwachung des Betroffenen in der Seitenlage bzw. Fortführung der Wiederbelebung
bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes!

 
 
 
 
 
 

Verabreichung von Notfallmedikamenten!
Hat der Betroffene ein Notfallset, so geben Sie Adrenalin (aus der Fertigspritze).
Details zur Injektion

 
 

Helfen Sie bei der Medikamenteneinnahme!
Hat der Betroffene ein Notfallset, so helfen Sie ihm bei der Anwendung

 
     

Ständige Überwachung!
Bei Veränderungen der Reaktionen (Schläfrigkeit, keine Antworten mehr auf Fragen, verwaschene Sprache, keine Reaktionen mehr):
handeln Sie wie in der rechten Spalte („Reaktionen nicht normal”)

   

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Kühlen der betroffenen Körperstelle

 

Abb. 2 | Eiswürfel.

Die betroffene Stelle (Schwellung, Einstichstelle, Mund-Rachen-Raum) sollte mit kalten Tüchern, kalten Getränken oder Eiswürfeln gekühlt werden.

Getränke oder andere kalte Flüssigkeiten dürfen nur dann in den Mund-Rachen-Raum eingebracht werden, wenn das Bewusstsein (Reaktionen) vollständig erhalten sind! Andernfalls kann Verschlucken und Ersticken die Folge sein!

Die Kälte verhindert oder verzögert das weitere Anschwellen, da die Kälte kleine Blutgefäße zusammenschrumpfen lässt und weniger Blut in das Gewebe gelangen kann.

Eine Schwellung kommt durch den Übertritt von Flüssigkeit aus dem Blut zustande. Bei einer allergischen Reaktion werden die Blutgefäße „undicht”, Wasser (Hauptbestandteil des Blutes) kann aus den Blutgefäßen ins Gewebe strömen, es schwillt an.

Kühlung ist immer gut! Lebensrettende Maßnahmen dürfen dadurch aber nicht behindert werden!

 

 

Beruhigen

 

Personen, die spüren, dass Sie in Gefahr sind, schlecht Luft bekommen oder ein Engegefühl im Hals haben, brauchen besondere Betreuung. Schön wäre es, wenn der Ersthelfer ruhig und professionell Trost zusprechen würde. Aber ist der Ersthelfer nicht auch (ebenso) aufgeregt, wie der Betroffene?

Macht nichts. Es ist für den Betroffenen schon gut, dass Sie an seiner Seite sind und ihn nicht alleine lassen.

Als Beruhigung für den Ersthelfer: Denken Sie immer daran, dass Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes viele Möglichkeiten haben, unmittelbare Lebensgefahr vom Betroffenen abzuwenden. Notfalls mit der Herzdruckmassage. Hilflos müssen Sie sich also nie fühlen!

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Atmung prüfen

 

Prüfen Sie die Atmung, indem Sie mit Ihrem Gesicht über Mund und Nase des Betroffenen gehen und versuchen, Atmung
— zu hören (Atemgeräusch an Ihrem Ohr),
— zu fühlen (Luftstrom an Ihrer Wange) und
— zu sehen (Heben und Senken des Brustkorbs).

Hat der Betroffene vorher schwer geatmet, weil er z.B. von einer Wespe in den Rachen gestochen wurde? Vielleicht war ein pfeifendes Atemgeräusch zu hören, die Lippen haben sich blau verfärbt?
Und nun hat die Atmung völlig ausgesetzt!

Jetzt kommt der Moment, an dem sich viele fragen, „was kann ich als Ersthelfer jetzt noch tun?”

Die Antwort ist denkbar einfach: Beginnen Sie mit der Wiederbelebung!

Selbst bei einem Kreislaufstillstand ohne Verlegung der Atemwege dürfen Sie heute schon auf die Atemspende verzichten, es muss also kein Sauerstoff eingeblasen werden. Die alleinige Anwendung der Herzdruckmassage reicht bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes aus!

Der zugeschwollene Hals ist demnach für den Ersthelfer kein Problem!

 

Mehr zur Wiederbelebung: Notfallmaßnahmen

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Atmung sicher vorhanden: Seitenlage!

 

Die Seitenlage schützt den bewusstseinsgetrübten (schläfrigen) oder bewusstlosen Verunglückten vor dem Ersticken an der eigenen Zunge und dem Eindringen von Erbrochenem oder Schleim in die Lungen.

Prüfen Sie ständig die Atmung, sollte diese nicht mehr oder nicht mehr sicher feststellbar sein, drehen Sie den Betroffenen auf den Rücken und beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage.

 

Mehr zur Seitenlage: Seitenlage

 

 

Atmung nicht/nicht sicher vorhanden: Herzdruckmassage!

 

Auf die Atemspende dürfen Sie verzichten, wenn Sie diese nicht regelmäßig üben und diese sicher beherrschen. Wenn Sie die Atemspende nicht sicher beherrschen oder aus Ekel nicht anwenden wollen, dann führen Sie nur die Herzdruckmassage durch – ohne Unterbrechung, bis der Rettungsdienst eintrifft oder der Betroffene sich bewegt!

 

Mehr zur Wiederbelebung und Herzdruckmassage: Notfallmaßnahmen

 

 

Defibrillator (Elektroschockgerät) anwenden

 

Das Gleiche gilt für den Einsatz eines Defibrillators (Elektroschockgerät). Nicht nur bei Herzinfarkt, sondern auch bei allen anderen Arten von Kreislaufstillstand sollte dieser, falls verfügbar, zum Einsatz kommen.

Es gibt Fälle allergischer/anaphylaktischer Reaktionen, in denen es zu Herzrhythmusstörungen kommt. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Indikation für eine Defibrillation.

Keine Angst: Das Gerät erkennt automatisch, ob ein Stromstoß notwendig ist. Die fehlerhafte Stromabgabe ist ausgeschlossen! Sie können also niemandem einen Stromstoß geben, der ihn nicht wirklich benötigt.

 

Mehr zur Defibrillation: Defibrillation

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Abb. 3 | Brennessel
(botanisch: Urtica dioica)

mehr dazu...

 

In Kürze: Was ist eine Allergie?

 

Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion unseres Abwehrsystems (Immunsystem), eine Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber an sich harmlosen Stoffen.

Abb. 4 | Quaddel (lat. Urtika). Quaddel (Abb. 4, Schwellung in der Haut, umgeben von einer Rötung, Juckreiz)

Nesselsucht (von lat. Urtikaria; man könnte auch „Brennnesselsucht” sagen, die Brennnessel heisst nämlich lateinisch Urtica - und das bedeutet auch: Quaddel). Diese Quaddel bildet sich innerhalb weniger (in den meisten Fällen innerhalb von 4 Stunden) bis maximal 24 Stunden zurück.

Es kann auch zur Kreislaufschwäche (Kollaps, Schock) kommen, weil viel Blut in die Haut versacken kann. Dieser Blut„verlust” in die Haut kann unter Umständen sehr schnell passieren. Das Blut steht dann nicht mehr für Gehirn-, Herz- und Lungendurchblutung zur Verfügung. Im Gehirn gehen zuerst die Lichter aus (Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit).

Ergreift die allergische Reaktion den ganzen Körper (man spricht von einer Anaphylaxie, einer generalisierten oder systemischen Reaktion), dann besteht eine große Gefahr, dass lebenswichtige Funktionen (Atmung und Kreislauf) beeinträchtigt werden.

Die Stoffe, die bei einer allergischen Reaktion freigesetzt werden, wirken an fast allen Organen des Körpers. Damit erklärt sich der große Umfang der Störungen.

 

Ausführliche Informationen zu Allergien, Histamin und Medikamenten finden Sie hier

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Notfallset für Allergiker

 

 

Ausführliche Informationen zu Inhalt und Anwendung eines Notfallsets

 

 

Anmerkung:
Aus unerfindlichen Gründen wird Calcium (Ca2+, Mineralstoff) von vielen Laien als Notfallmedikament genannt. Die Einnahme von Calcium bei einer Allergie ist nicht sinnvoll! Vor allem bei bedrohlichen Verläufen darf die Anwendung der wirklich wichtigen Medikamente nicht verzögert werden. Da Calcium zudem meist als Brausetablette vorliegt und mit reichlich Wasser eingenommen werden muss, ist die Anwendung abzulehnen. Die Überladung des Magens kann zu einer Verstärkung von Übelkeit und Erbrechen führen. Bei einer beginnenden Bewusstseinsstörung bedeutet dies Lebensgefahr!

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Sie interessieren sich für den Luftröhrenschnitt?

 

Allerlei Interessantes und Merkwürdiges finden Sie auf der nächsten Seite

 

   

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1995-2009 Deutsche Gesellschaft für Erste Hilfe · Version 7.1.08 (Juli 2009)
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