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Erste Hilfe im Ausland und auf Reisen
Hilfsbereitschaft ist eine universelle, grenzen- und kulturübergreifende Eigenschaft des Menschen. Wenn Sie im Ausland verunglücken kommen die gleichen Mechanismen zum Tragen, die auch bei uns zu Hause über Hilfe oder Unterlassung von Hilfe entscheiden. Das hat dann nichts mit dem Land oder den Menschen dort zu tun, sondern mit den besonderen Umständen des Notfalls. Betroffenheit, Mitleid und Hilfsbereitschaft werden überall auf der Welt verstanden und in den allermeisten Fällen gerne angenommen. Helfen Sie auch im Ausland, wenn Sie es sich zutrauen. Und pfeifen Sie auf die Geschichten, die Ihnen weismachen wollen, dass Sie im Ausland bei einer Hilfeleistung nur Ärger bekommen, viel Geld zahlen müssen, ins Gefängnis kommen – alles Unsinn! Siehe auch Märchen aus 1001 Urlaub.
Überall auf der Welt die Nummer Eins – der Ersthelfer
Die Erste Hilfe im Ausland ist genau so einfach, wie die Erste Hilfe zu Hause. Genau so einfach? „Genau so schwer” wäre wohl besser, denn auch daheim stellt eine Notfallsituation und die Erste Hilfe viele Menschen vor große Probleme. Und dann auch noch weit weg von zu Hause. Handeln Sie einfach nach den Notfallmaßnahmen, dann haben Sie jede Situation bestmöglich im Griff. Und für die Notrufnummer im Ausland brauchen Sie sich ja ohnehin nur noch eine einzige Nummer zu merken: Von Ihrem Handy weltweit Notruf 112!
Notfall im Ausland - und ich verstehe kein Wort: So lange das Opfer noch redet (Sprachbarriere), kann es so schlimm nicht sein. Und wenn es nicht mehr redet (einzig unmittelbar bedrohlicher Notfall), dann handeln Sie einfach so, wie Sie es daheim auch täten: Ansprechen, Anfassen, Atmung kontrollieren, Seitenlage, Wiederbelebung ... und dazu brauchen Sie keine Sprache! Schön wäre es allerdings schon, die Sprache des Ziellandes zu verstehen. Obwohl Notfallkommunikation auch ohne Worte, mit vielen Gesten funktionieren kann. Die Mimik eines Menschen drückt so viel aus: Angst, Panik, Trauer, Wut, Aggression usw. Da kann man viel „lesen”.
Notruf im Ausland - trotz Sprachbarriere möglich? Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, dass unter Notruf 112 Notrufe in allen Sprachen Europas bearbeitet werden können. Das wäre natürlich wünschenswert, ist jedoch nur schwer zu verwirklichen. Stellen Sie sich vor, welchen Personalaufwand dies für Rettungsleitstellen bedeuten würde. Solche, außerhalb großer Metropolen, müssten fremdsprachiges Personal vorhalten, ohne zu wissen, ob und wann ein Notruf in der bestimmten Sprache eingeht. Wünschenswert wäre es allerdings, dass sich der Reisende zumindest absolut oberflächlich über eine Notlage in einem fremden Land verständlich machen kann. Notfalls unter Mitwirkung einheimischer Personen, die z.B. den konkreten Anruf durchführen. Keine befriedigende Lösung ist der Notruf in die Heimat, wie es aber selbst aus dem gleichsprachigen Ausland immer wieder vorkommt. Das ist keine gute Idee, denn die weit entfernte Rettungsleitstelle hat weder die Ortskenntnis, noch kann schnell reagiert werden. Es kommt immer zu einem großen Zeitverlust.
Ein Notfallwörterbuch wird Ihnen in Kürze an dieser Stelle zur Verfügung stehen.
Rechte und Pflichten, Schutz des Helfers
Genau so universell, wie die Hilfsbereitschaft sind die gesetzlichen Vorschriften zur Hilfeleistung im Ausland. Obwohl es kultur- und entwicklungsgeschichtliche Unterschiede gibt, wird Hilfeleistung in jedem Land der Erde gesetzlich (von dem jeweiligen Staat) gefördert, unterlassene Hilfe in den meisten Ländern (zumindest theoretisch) bestraft.
Und sollte der völlig unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Ihnen auf Grund geleisteter Hilfe Probleme entstehen, dann sind Sie bestens geschützt. Ihr Heimatland würde Sie in einem solchen Fall nicht im Stich lassen! Siehe Schutz des Ersthelfers im Ausland
Notfallwörterbuch und Notfalldokument
Eine beunruhigende Vorstellung ist, im fremdsprachigen Ausland zu erkranken und eventuell vorliegende Erkrankungen nicht mitteilen oder auf die Notwendigkeit der Einnahme eines bestimmten Medikaments nicht hinweisen zu können. Zur Vorbereitung auf einen Notfall sollten Sie für Personen, die unter chronischen aber auch neu aufgetretenen Erkrankungen leiden, ein Notfalldokument mitführen. Hierin sollten alle wichtigen Daten und Medikamente vermerkt sein. Beispiele für ein derartiges Notfalldokument finden Sie in Kürze zum Ausdrucken hier: deutsch <=> englisch deutsch <=> englisch <=> italienisch deutsch <=> englisch <=> französisch deutsch <=> englisch <=> türkisch deutsch <=> englisch <=> spanisch / portugiesisch deutsch <=> englisch <=> griechisch
Praktisch ist, dass Sie das Formular in deutsch Ausfüllen können und der ausländische Arzt, der kein Deutsch versteht, es trotzdem lesen kann. Die zwischengeschaltete englische Übersetzung gibt zusätzliche Sicherheit, da Englisch von den meisten Ärzten verstanden wird und so etwaige Übersetzungsprobleme ausgeschlossen werden.
Notfallwörterbuch Ein Notfallwörterbuch mit lautsprachlicher Übersetzung der wichtigsten Notfallbegriffe steht in Kürze zur Verfügung.
Voraussetzung für einen erfolgreichen Notruf ist, dass es in dem Land und der Region, in der Sie sich befinden, überhaupt ein Rettungswesen gibt. Bei der heutigen Mobilität gelangen auch „Normalbürger” in Gegenden, die nicht im Mindesten ein, den mitteleuropäischen Verhältnissen vergleichbares Rettungswesen haben. Mehr zum Notruf erhalten Sie hier: Notruf 112 ein Link führt Sie zu einer Übersicht über Notrufnummern weltweit.
Auslandsvertretungen (Botschaften, Konsulate)
Bei Problemen im Ausland helfen die Auslandsvertretungen Ihres Heimatlandes weiter. Dies sind Botschaften oder Konsulate, deren Adressen Sie auf den Seiten der jeweiligen Außenministerien zu finden sind: Vertretungen Ihres Heimatlandes im Ausland (Weiterleitung auf externe Seiten): Deutsche Vertretungen im Ausland (Bundesaußenministerium) Italienische Vertretungen im Ausland (Ministero degli Affari Esteri) Österreichische Vertretungen im Ausland (Bundesaußenministerium) Schweizerische Auslandsvertretungen (Departement für auswärtige Angelegenheiten)
Erste-Hilfe-Material für den Urlaub (Reiseapotheke)
Wie auch für die Erste Hilfe im Heimatland gilt auch im Ausland: Nur das Material, von dem ich weiß, dass ich es dabei habe und mit dem ich umzugehen weiß, kann im Notfall sinnvoll eingesetzt werden. Notwendig sind Einmalhandschuhe und Rettungsdecke. Damit können Sie Leben retten. Der Rest des Verbandkastens schafft ein wirklichkeitsfernes Gefühl, gut ausgerüstet zu sein. Für bestimmte Reiseländer kann die Mitnahme spezieller Medikamente sinnvoll sein, doch sollte dies mit dem Hausarzt abgesprochen sein. Mit Erster Hilfe hat dies sowieso nicht mehr viel zu tun.
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Haben Sie das auch schon gehört? Der Dings war doch da in diesem Land in Urlaub und da war dieser schwere Unfall. Da hat er dann natürlich, wie es sich für einen braven Bürger gehört, sofort angehalten und geholfen. Aber, anstatt sich artig zu bedanken, haben ihn die Dorfbewohner zur Polizei geschleppt und dort wurde er stundenlang festgehalten. Geld musste er auch noch zahlen. Und ganz böse haben die da alle geschaut. Also, ich helfe deswegen überhaupt nicht mehr im Ausland.
Wir können es nicht mehr hören, diese Geschichten, die nicht so, sondern anders und überhaupt ganz anders gewesen sind. Aber leider pflanzen sich Märchen, die auch nur einen Funken Realitätsbezug aufweisen, unaufhaltsam und unauslöschbar fort. Mit fatalen Folgen. Selbst im hintersten Winkel des unterentwickeltsten und undemokratischsten Landes freuen sich alle Menschen über Hilfe im Notfall und bedanken sich artig. Außer natürlich, es ist irgendwie alles ganz anders. Lassen Sie sich aber bitte nicht von den Märchengeschichten abhalten, zu helfen. Und sollte es doch einmal (unwahrscheinlicherweise) zu Problemen wegen einer Hilfeleistung kommen, dann schützt Sie Ihr Heimatland. Schreiben Sie uns doch Ihre Geschichte von einer Hilfeleistung auf Reisen oder eine Geschichte, die Sie gehört haben. Jede Einsendung wird belohnt und auf Wunsch nicht veröffentlicht. Wir würden uns über rege Zuschrift freuen, da wir auf Ihre Erlebnisse angewiesen sind. Selbst können wir, trotz großer Mühen, noch über keine negativen Erlebnisse berichten.
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1995-2009 Deutsche Gesellschaft für Erste
Hilfe · Version 7.1.07 (Juli 2009) |