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Notruf
Notrufnummern gibt es viele. Die Polizei hat eine, die Feuerwehr, der Rettungswagen, der Notarzt, der Taxi-"Not-Arzt", der Rettungshubschrauber, die Berg- und Wasserwacht, der Abschleppwagen, der Giftnotruf, das Wasserwerk, die Gaswache, die Bahnpolizei, die Suchtberatung, die Tierrettung, der Krankenwagen, der Computerspezialist, die Liebeskummerhotline und und und. Richtig ist aber:
Mit dem Notruf 112 erreichen Sie in Europa von jedem TelefonA und vom Handy weltweitB
A Innerhalb der europäischen Union und weiterer Länder (grün dargestellt in der Karte, Abb. 1 rechte Spalte) erreichen Sie unter der Notrufnummer 112 die Notrufzentrale, die für das Gebiet, in dem Sie den Notruf 112 wählen, zuständig ist. B Mit Ihrem (deutschen oder österreichischen) Mobiltelefon erreichen Sie weltweit die Notrufzentrale, die für das Gebiet zuständig ist, in dem Sie sich aufhalten. Voraussetzung ist, dass Netzempfang besteht und es überhaupt ein Rettungssystem gibt!
Irrtum kostet nichts – selbst wenn sich die Situation für den Rettungsdienst als nicht gefährlich herausstellt, sind Anrufe für den Ersthelfer kostenfrei. Sollte ein Verunglückter durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gefahren werden, dann übernimmt die Krankenkasse oder, falls keinerlei Versicherungsschutz besteht, die Allgemeinheit (Sozialbehörde) die Transportkosten.
Der Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle wird alle Punkte, die notwendig sind, erfragen. Sie müssen nur die Notrufnummer 112 wählen und die Fragen abwarten. Beantworten Sie die Fragen der Rettungsleitstelle so genau wie möglich! Diese Antworten entscheiden über die eingesetzten Rettungsmittel. Besonders die genaue Standortangabe ist wichtig: siehe Standortangabe!
Sie müssen nichts auswendig wissen, die 5-W's sind nicht von Bedeutung! (siehe
Kommentar
Standortangabe – oder das Problem: Wo bin ich?
In der Ausnahmesituation eines Notfalls kann es schon schwierig sein, die Tasten für den Notruf 112 richtig zu drücken, die Angabe des genauen Standortes manchmal noch schwieriger. Schwierigkeit treten vor allem außerhalb des unmittelbaren Lebensbereiches auf, auf Straßen und öffentlichen Plätzen, wo wir uns nur vorübergehend aufhalten. Oftmals liegen die wirklichen Probleme unbemerkt vor der eigenen Haustür! Schlecht erkennbare, verdeckte, zugewachsene oder gänzlich fehlende Hausnummern erschweren dem Rettungsdienst das Auffinden des Einsatzortes in vielen Fällen. Gerade nachts wünschte man sich manchmal mehr beleuchtete oder gepflegte Ziffern.
Notrufmelder und -säulen, die an Straßen stehen, Festnetztelefone und Telefone in Telefonhäuschen übertragen neben der Rufnummer beim Notruf auch automatisch den Standort. Inzwischen gibt es aber mehr Mobiltelefone als Festnetzanschlüsse und gerade auf der Straße ist ein Handy für den Notruf ungemein praktisch – sofern man weiß, wo man ist.
Auf Landstraßen (Abb. 3) und Autobahnen (Abb. 4) finden sich in regelmäßigen Abständen Kilometerangaben. Diese zeigen häufig ausschließlich den Kilometerstand an, jedoch nicht die Fahrtrichtung oder Straßenbezeichnung. Ein Notruf auf der Autobahn sollte als Standortangabe enthalten: — Autobahnnummer („A1”) oder Laufrichtung der Autobahn („Autobahn Frankfurt Richtung Basel”) — Kilometerangabe („bei Kilometer 10,5”) — Fahrtrichtung („in Richtung Frankfurt”) — schön wäre die Angabe der zuletzt passierten Ausfahrt Bei Unsicherheit über den Standort können Notrufsäulen (Abb. 10, 11) verwendet werden, wie sie sich an Landstraßen und Autobahnen finden.
Nach dem Willen der Europäischen Kommission wird in naher Zukunft in Kraftfahrzeugen der sog. „eCall” Pflicht. Hierbei handelt es sich um eine GPS-gestützte Standortbestimmung und automatische Übermittlung an die Notrufzentrale bei einem Unfall. Aber auch dieses System ist keine absolut sichere Lösung.
Ein Notruf mit dem Mobiltelefon ist genauso einfach, wie von jedem anderen Telefon aus auch. Es gibt aber einige Besonderheiten, die sich außerdem von Mobiltelefon zu Mobiltelefon unterscheiden - schauen Sie sich Ihr Handy gleich einmal genau an! Bei Notrufen von Mobiltelefonen aus ist es für die Rettungsleitstelle möglich, den Standort des Anrufers zu bestimmen (Ortung, Funkpeilung). Auf diese – theoretische – Möglichkeit der Standortfeststellung von Mobiltelefonen (mittels Funkpeilung) sollte sich niemand verlassen. Je nach Funkversorgung ist die Ortung aber schwierig, da bei größerer Entfernung der Sende- und Empfangseinrichtungen (Antennen der Netzbetreiber) auch der Bereich größer wird, in dem sich das zu ortende Objekt befindet. Daher ist immer noch das Wissen um den genauen Standort der beste Helfer im Notfall.
In Zukunft wird die Möglichkeit, Gerätestandorte durch Satelliten-Ortung exakt zu bestimmen, sicherlicht vermehrt angewendet. Dazu werden allerdings Geräte benötigt, die diese Technik unterstützen.
Notruf ohne die PIN zu kennen Die meisten Mobiltelefone erlauben die Wahl des Notrufs 112, auch wenn bei eingelegter SIM-Karte die PIN nicht bekannt ist. Notruf bei eingelegter SIM-Karte, ohne die PIN zu kennen (Beispiel bei einem Mobiltelefon Nokia®):
Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon, schalten Sie es ein und - falls eine PIN-Eingabe notwendig ist - probieren Sie aus, was passiert, wenn Sie "112" eintippen.
Notruf ohne eingelegte SIM-Karte
!!! In Deutschland steht diese Funktion seit 01.07.2009 nicht mehr zur Verfügung! Ab jetzt muss auch für den Notruf 112 immer eine gültige SIM-Karte im Gerät eingelegt sein !!! Da sich die Geräte der Hersteller in ihrer Notruf-Funktion deutlich unterscheiden können, sollten Sie sich vor einem Notfall über die Möglichkeit informieren. Am besten Sie probieren es gleich aus – aber bitte brechen Sie den Vorgang ab, nachdem "Verbindungsaufbau", "Notrufversuch" o.ä. im Display erscheint. Je nach Mobiltelefon erscheint im Display nach dem Einschalten entweder eine Auswahlfunktion "SOS" bzw. "Notruf", die durch drücken der entsprechenden Taste gewählt werden kann, oder es muss die Notrufnummer 112 eingetippt und die Wähltaste gedrückt werden.
Zu dieser Forderung erfahren Sie demnächst an dieser Stelle mehr (Stand: 01.07.2009)
Missbrauch von Notrufen
Wählen Sie niemals aus Spaß oder zu Testzwecken die
Notrufnummer! Solche Anrufe verzögern vielleicht einmal die Annahme eines
lebenswichtigen Notrufs! Aus diesem Grund ist der Missbrauch von Notrufen
strafbar (in Deutschland
Besitzen Kinder ein Mobiltelefon fällt es in den Verantwortungsbereich der Erziehungsberechtigten, für den ordnungsgemäßen Gebrauch des Gerätes zu sorgen. Andernfalls können die Eltern für Missbrauch haftbar gemacht werden. Die Anwahl der Notrufnummer 112 zu Testzwecken, ob ein Mobiltelefon funktionsfähig ist, erfreut sich vor allem auf Flohmärkten großer Beliebtheit. Bedenken Sie aber, dass die Sicherheit von jedem von uns dadurch gefährdet wird! Anmerkung: Die Belastung der Notrufzentralen durch Spaß- und Testanrufe von Mobiltelefonen hat dazu geführt, dass die Möglichkeit, einen Notruf 112 auch ohne eingelegte SIM-Karte abzusetzen, allen Bürgern in Deutschland zum 01.07.2009 genommen wurde. Vielen Dank an alle, die durch Testanrufe vom Flohmarkt usw. zu diesem Verlust an Sicherheit beigetragen haben.
Wenn der Standort unbekannt ist, empfiehlt sich der Notruf über einen Notrufmelder oder eine Notrufsäule.
Notrufmelder (Abb. 10) gibt es an Straßen und in Parkanlagen. Diese sind einfach zu bedienen: — Hebel nach unten drücken und — Fragen abwarten. Beim Notruf wird automatisch der Standort übertragen, zusätzlich ist auf der Säule die Standortnummer angegeben. Auf Autobahnen gibt es Notrufsäulen (Abb. 11), die ebenso einfach funktionieren. Auf einer Seite befindet sich eine Klappe, die man nach oben bewegen muss. Unter der Klappe befindet sich eine (oder zwei) Tasten, die man zum Absetzen des Notrufs drücken muss. Es gibt Notrufsäulen, die getrennt eine Unfall- oder Pannenmeldung (zwei Tasten mit entsprechenden Symbolen) zulassen. In jedem Fall meldet sich in kürzester Zeit eine zuständige Stelle. Zudem gibt es Notrufsäulen, bei denen bereits durch das Hochklappen der Klappe die Verbindung zur Notrufzentrale aufgebaut wird.
Rettungsleitstellen (Notrufzentrale) sind Einrichtungen des Rettungsdienstes, die rund um die Uhr für die Erfassung von Notlagen und die Koordinierung von Einsatzmitteln vorgehalten werden. Dort arbeiten Personen, die sich mit Notfällen auskennen und speziell für die Bearbeitung von Notrufen ausgebildet wurden. Die Rettungsleitstelle entscheidet anhand des Meldebildes (Angaben des Anrufers zur Situation) über das am besten geeignete Rettungsmittel. Rettungsleitstellen können auf alle Rettungsdienste und -mittel zugreifen: — Rettungs- und Notarztwagen, Krankenwagen, — Rettungshubschrauber, — Polizei, Feuerwehr, — Sonderdienste: Berg-, Wasser-, Höhlen- und Höhenrettung, Rettungstaucher, Rettungshunde, — Elektrizitäts-, Gas- und Wasserversorger, — Verkehrsbetriebe (Bahn). Trotz aller Professionalität arbeiten in Rettungsleitstellen Menschen, die die Not und Aufregung des Anrufers kennen und Verstehen. Sie können so aufgeregt anrufen, wie Sie es im Notfall sind. Der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle wird alles, was für die Abwicklung des Notfalls notwendig ist, erfragen. Warten Sie einfach diese Fragen ab.
Wählen Sie niemals aus Spaß, Langeweile oder zu Testzwecken die Notrufnummer! Solche Anrufe verzögern vielleicht einmal die Annahme eines lebenswichtigen Notrufs! Aus diesem Grund ist der Missbrauch von Notrufen strafbar (in Deutschland § 145 StGB). Besitzen Kinder ein Mobiltelefon fällt es in den Verantwortungsbereich der Erziehungsberechtigten, für den ordnungsgemäßen Gebrauch des Gerätes zu sorgen. Andernfalls können die Eltern für Missbrauch haftbar gemacht werden. Die Anwahl der Notrufnummer 112 zu Testzwecken, ob ein Mobiltelefon funktionsfähig ist, erfreute sich vor allem auf Flohmärkten großer Beliebtheit: Anmerkung: Die Belastung der Notrufzentralen durch Spaß- und Testanrufe von Mobiltelefonen hat dazu geführt, dass die Möglichkeit, einen Notruf 112 auch ohne eingelegte SIM-Karte abzusetzen, allen Bürgern in Deutschland zum 01.07.2009 genommen wurde. Vielen Dank an alle, die durch Testanrufe vom Flohmarkt usw. zu diesem Verlust an Sicherheit beigetragen haben.
S·O·S – Das internationale Notsignal
Das internationale Notsignal „SOS” ist eine Abkürzung und bedeutet „Save Our Souls” (englisch für: Rettet unsere Seelen). Es besteht aus der Signalfolge 3 x kurz, 3 x lang, 3 x kurz (· · · – – – · · ·), wobei die Signale als Töne, Lichtzeichen, Rauchzeichen oder Morsesignale gesendet werden können. Die Einführung und weltweite Bekanntheit des SOS-Signals zeigt, dass die Menschen ein Bedürfnis haben, für den Notfall Hilfsmöglichkeiten sicherzustellen.
Interessantes zum Notsignal SOS gibt's demnächst hier.
Unter „Diensteintegration” ist gemeint, dass unter einer Rufnummer (Notruf 112) alle Notdienste erreicht werden können. In Rettungsleitstellen arbeiten Personen aus dem Rettungsdienst, die ganz besonders für die Annahme von Notrufen ausgebildet wurden. Diese kennen nicht nur die Maßnahmen, die im Notfall getroffen werden müssen, sie wissen auch welches Rettungsmittel (Krankenwagen, Rettungswagen, Notarztwagen, Rettungshubschrauber, Polizei, Feuerwehr, Elektrizitätsversorgung, Gasversorgung, Wasserwerke, Wasserwacht, Bergrettung usw.) am besten einzusetzen ist. Der Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle wird alle Punkte, die notwendig sind, erfragen, und die am besten geeigneten Rettungsmittel in Bewegung setzen. Alleine aus dem Meldebild (Schilderung des Anrufers über die Notsituation) ergibt sich die Notwendigkeit eines bestimmten Rettungsmittels. Die Meldung „wir brauchen hier einen Hubschrauber/Notarzt” ist vollkommen nutzlos. Nur die konkrete Schilderung des Sachverhalts hilft der Notrufzentrale. Wählen Sie dazu den Notruf 112 und beantworten Sie die Fragen so genau, wie es in der Aufregung möglich ist.
Giftnotrufzentralen werden in den meisten Ländern in Krankenhäusern an speziellen Abteilungen zur Behandlung von Vergiftungserscheinungen oder in Fachabteilungen von Behörden vorgehalten. Obwohl die meisten der Giftnotrufnummern rund um die Uhr erreichbar sind, fehlen ihnen wesentliche Merkmale eines Notrufs. So sind die Giftnotrufzentralen nicht Bestandteil des Rettungsdienstes, und somit auch nicht technisch direkt an Rettungsleitstellen angegliedert. Eine Giftnotrufzentrale kann kein Rettungsmittel losschicken, sie muss, wie der Ersthelfer auch, die Rettungsleitstelle anrufen. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren. Außerdem wird der Giftnotrufzentrale weder die Rufnummer des Anrufers übermittelt, noch wird der Anruf im öffentlichen Netz (z.B. Deutsche Telekom, Telekom Austria) bevorzugt vermittelt. Dies kann aber im Störungsfall von Bedeutung sein.
Aus den vorgenannten Gründen geben wir hier keine Rufnummern von Giftnotrufzentralen an. Diese können Sie im Telefonbuch oder im Internet finden.
Die Standard-Fragen beim Notruf lauten: was ist passiert, wo ist es passiert, wieviele Verletzte gibt es, welche Arten von Verletzungen liegen vor, wer ruft an/warten auf Rückfragen. Je nach Quelle werden diese W's falsch wiedergegeben oder ergänzt, zum Beispiel um: wann ist es passiert, warum ist es passiert usw. Die Tatsache, dass der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle am besten weiß, welche Informationen notwendig sind und das Auswendig-Lernen des 5-W-Schemas für den Notfall keinen Nutzen bringt, müssen dazu führen, dass der Notruf einfacher als bisher beworben wird: 112 wählen und Fragen abwarten. Viele Menschen haben von den "5 W" schon einmal gehört, nur ein verschwindend geringer Bruchteil kann die richtigen 5 W's nennen. Viel wichtiger als diese 5 W's ist, dass in Rettungsleitstellen Menschen arbeiten, die die Ängste, den Stress und die Panik von Notsituationen kennen und darauf individuell reagieren können. Diese Professionalität ersetzt den 5-W-Unsinn! |
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1995-2009 Deutsche Gesellschaft für Erste
Hilfe · Version 7.1.07 (Juli 2009) |