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Notfallset
für allergische Reaktionen (3/3)
Personen, die bereits schwere allergische Reaktionen
durchgemacht haben, sollten von ihrem Haus-/ Hautarzt ein sog. Notfallset
verschrieben bekommen.
Darin enthalten sind Medikamente für lebensbedrohliche
Fälle, ebenso wie für leichtere Fälle. Die Anwendung der Inhaltsteile, ihre
Dosierung und mögliche Risiken werden vom verordnenden Arzt eingehend mit
dem Patienten besprochen.
Als Ersthelfer dürfen Sie einem Menschen aber bei der
Einnahme/Anwendung helfen oder, falls dieser dazu nicht mehr in der Lage
ist, die Anwendung übernehmen.
Bei einer bedrohlichen allergischen Reaktion/Anaphylaxie richten Sie sich
einfach nach dem Ablaufschema
Notfallmaßnahmen.
Zusätzlich können Sie, falls der Betroffene ein solches bei sich hat, die
Medikamente aus dem Notfallset anwenden oder bei der Anwendung helfen:
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Bei Lebensgefahr |
Für leichtere Fälle (bzw. zusätzlich) |
Details |
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Details |
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Adrenalin-Autoinjektor (Fastjekt®,
Anapen®, Jext®) |
b2-Mimetikum
(Betasympatho-mimetikum)
Für Patienten, die auch unter
Asthma bronchiale leiden und bei Allergien vor allem mit Atemnot
reagieren |
Antihistaminikum
(Fenistil®, Tavegil®)
Histamin ist zentraler Vermittler
der allergischen Reaktion. Antihistaminika blockieren die Wirkung des
Histamin und mildern Verläufe |
Kortison (Glukokortikoid)
(Celestamin®)
Kortison ist ein
entzündungshemmendes Medikament, das schwere Verläufe von Allergien
verhindern oder abmildern kann |
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Nähere Informationen zu den einzelnen Inhaltsteilen
des Notfallsets erhalten Sie hier
Neugierig sein – Situation einschätzen
Erkennen der Schwere/Bedrohlichkeit der Situation:
Je schneller sich die unten genannten Zeichen entwickeln oder
verschlimmern, desto gefährlicher ist der Verlauf!
Kommt es innerhalb von Sekunden bis zu Minuten zu Schwellungen im
Mund-Rachen-Raum oder zu Bewusstseins-/Atem- und Kreislaufstörungen ist
höchste Eile geboten!
Dann sollte unverzüglich Adrenalin (aus dem
Autoinjektor) gegeben werden!
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Erkennen einer allergischen Reaktion/Anaphylaxie:
Eine allergische/anaphylaktische Reaktion kann sich an verschiedenen Organen
mit typischen oder allgemeinen Symptomen (Zeichen) zeigen:
Bei Auftreten der
ROT geschriebenen
Symptome sollte sofort Adrenalin gegeben werden.
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Haut
Schwellung,
Urtikaria
(Quaddelbildung,
Abb. 4)
oder
Rötung (kleiner Stellen oder fast des gesamten Körpers), Jucken;
Jucken, Brennen, Kribbeln
an Handinnenseite oder
Fußsohle;
Angioödem (auch: angioneurotisches- oder Quincke-Ödem):
Hautschwellungen, Schleimhaut-Schwellung, Schmerzen oder Taubheitsgefühl, in Kombination mit Urtikaria (Quaddelbildung am Körper) oder alleine
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Mund – Nase – Rachen – Lunge
Juckreiz, Kribbeln,
Pelzigkeit (Taubheit) von Lippen, Zunge oder Rachen;
Naselaufen;
Schwellung von Schleimhaut oder Zungenmuskulatur, Kloßgefühl im Hals,
Schluckbeschwerden,
Engegefühl im Hals [Lebensgefahr: Larynxödem
(Kehlkopfschwellung) mit Erstickungsgefahr: pfeifendes Atemgeräusch bei der
Einatmung];
Hustenreiz, Husten, schwerer Hustenanfall;
Atemnot (z.B. durch Verengung der Bronchien, dann exspiratorisches Giemen)
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Herz-Kreislauf
Hitzegefühl;
Schwächegefühl,
Kollaps (Ohnmachtsanfall) bis hin zum Kreislaufstillstand,
Schock;
Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag)
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Magen-Darm
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Stuhl- und Harnabgang
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Auge
Tränen, Lid-Schwellung, Bindehautentzündung
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Nervensystem, Bewusstsein
Unruhe, Kopfschmerz, Bewusstseinsstörung
(Schläfrigkeit), Bewusstlosigkeit
(Koma), epileptische Anfälle
Die Zeichen liegen nicht unbedingt zusammen oder gleichzeitig vor.
Störungen von Bewusstsein, Atmung oder Kreislauf sind Zeichen für einen
bedrohlichen Verlauf!
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Gefahr erkennen
Ein Notfall ist immer in Bewegung, es kann zu einer Besserung, aber auch zu
einer Verschlechterung kommen. Daher ist der Betroffene ständig auf
Veränderungen seines Zustandes hin zu überprüfen und Maßnahmen
gegebenenfalls anzupassen.
Lokale, örtlich begrenzte, allergische Reaktionen sind meist nicht
lebensgefährlich (außer, die lokale Schwellung ist direkt im
Mund-Rachen-Raum). Es kann mit den „einfacheren” Mitteln aus dem Notfallset
(Antihistaminikum,
Kortison) versucht werden, den Verlauf
günstig zu beeinflussen.
Hohe Gefahr geht von den generalisierten anaphylaktischen Reaktionen
aus (anaphylaktischer Schock). Hier wirkt z.B. Histamin im ganzen Körper und
stört lebenswichtige Vorgänge. Hier ist das Mittel der Wahl das
Adrenalin.
Die Zunahme von Beschwerden (Ausbreitung einer Schwellung, Atemnot,
Schwächeanfall) innerhalb kurzer Zeit (Sekunden bis Minuten) deutet auf
einen bedrohlichen Verlauf hin!
Aber auch bei verzögertem Beginn der Beschwerden gibt es schwere
Verläufe, eine baldige ärztliche Untersuchung ist im Zweifel anzuraten!
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Störungen von Bewusstsein, Atmung und Kreislauf (siehe oben) können
innerhalb kurzer Zeit zu einem lebensbedrohenden Zustand des Betroffenen
führen.
Als Ersthelfer sind Sie dann besonders wichtig, Sie haben sehr gute
Möglichkeiten, den Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu
schützen, siehe „Erste Hilfe”:
Bewusstsein (Reaktionen) prüfen
Die konkreten Maßnahmen hängen vom Bewusstseinszustand des Betroffenen ab.
Allergie, Anaphylaxie |
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Bewusstsein (Reaktionen) prüfen:
Reaktion auf Ansprechen und ggf. Anfassen (Rütteln an Hand/Arm)?
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Reaktionen vollkommen
normal:
Der Betroffene öffnet die Augen auf Aufforderung und antwortet auf
Fragen des Ersthelfers klar und deutlich
(„der Betroffene lässt sich wie ein
Schlafender wecken”) |
Reaktionen nicht normal:
Der Betroffene öffnet die Augen nicht auf Aufforderung
oder er antwortet nicht klar (unverständlich) oder
verwaschen oder er wehrt sich nur bei Berührungen:
möglicherweise besteht Lebensgefahr! |
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Sprechen Sie mit dem Betroffenen!
Fragen Sie nach Wünschen oder Hilfebedarf.
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Bitten Sie weitere Personen um Hilfe!
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Notruf 112
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Notruf 112
Rufen Sie frühzeitig, auch bei Zweifeln, den Notruf 112. Irrtum
kostet nichts!
Kühlung:
Kühlen Sie die betroffene Stelle (Einstichstelle oder Schwellung)
oder lassen Sie Eis lutschen oder kalte Getränke trinken, falls eine
Schwellung im Mund-Rachen-Raum auftritt; legen Sie kalte
Tücher/Eiskrawatte auf den Nacken
Lagerung:
möglichst flach: Seitenlagerung
Beruhigen
Gerade bei Atemnot und Schluckbeschwerden sind die Betroffenen
sehr aufgeregt. Sprechen Sie Trost zu, bleiben Sie vor allem bei dem
Betroffenen, lassen Sie diesen nicht allein.
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Atmung prüfen:
Atembewegungen hörbar, fühlbar, sichtbar?
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Atmung sicher vorhanden:
Seitenlage!
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Atmung nicht sicher vorhanden:
Wiederbelebung!
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Ständige Überwachung des Betroffenen in der Seitenlage bzw.
Fortführung der Wiederbelebung
bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes!
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Verabreichung von Notfallmedikamenten!
Hat der Betroffene ein
Notfallset, so geben Sie Adrenalin (aus der
Fertigspritze).
Details zur Injektion
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Helfen Sie bei der Medikamenteneinnahme!
Hat der Betroffene ein
Notfallset, so helfen Sie ihm bei der Anwendung
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Ständige Überwachung!
Bei Veränderungen der Reaktionen (Schläfrigkeit, keine Antworten
mehr auf Fragen, verwaschene Sprache, keine Reaktionen mehr):
handeln Sie wie in der rechten Spalte („Reaktionen nicht normal”)
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Notfallset für Allergiker:
Inhalt
Bei Lebensgefahr* |
Für leichtere Fälle (bzw. zusätzlich) |
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Adrenalin-Autoinjektor (Fastjekt®,
Anapen®, Jext®) |
b2-Mimetikum
(Betasympatho-mimetikum)
Für Patienten, die auch unter
Asthma bronchiale leiden und bei Allergien vor allem mit Atemnot
reagieren |
Antihistaminikum
(Fenistil®, Tavegil®)
Histamin ist zentraler Vermittler
der allergischen Reaktion. Antihistaminika blockieren die Wirkung des
Histamin und mildern Verläufe |
Kortison (Glukokortikoid)
(Celestamin®)
Kortison ist ein
entzündungshemmendes Medikament, das schwere Verläufe von Allergien
verhindern oder abmildern kann |
Darreichungsform:
Fertigspritze |
Darreichungsform:
Spray (Inhalation) |
Darreichungsform:
Tropfen, Saft |
Darreichungsform:
Sirup |
Wirkungseintritt:
schnell
(Sekunden) |
Wirkungseintritt:
schnell
(Sekunden – Minuten) |
Wirkungseintritt:
verzögert
(~ 10 Minuten) |
Wirkungseintritt:
verzögert
(~ 30 Minuten) |
Dosierung:
zwei verschiedene Fertigspritzen
(Kinder/ Jugendliche, Erwachsene) mit gewichtsangepasster
Adrenalin-Menge
(
Anwendung) |
Dosierung:
Sprühstöße (Hübe) nach ärztlicher
Verordnung |
Dosierung:
weicht im Notfall von der
Dosisangabe in der Packungsbeilage ab.
(
Anwendung) |
Dosierung:
im Notfall Abweichung von der
Herstellerangabe, nach ärztlicher Verordnung |
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* Lebensgefahr kann bei einem Allergiker sehr schnell
eintreten!
Geben Sie Medikamente immer nur den Personen, denen diese von einem Arzt
verschrieben wurden! Eine eigenmächtige Medikamentengabe kann schwerwiegende
unerwünschte Wirkungen haben!
Das Notfallset enthält drei oder vier Medikamente
Der Haus- oder Facharzt (Allergologe) verschreibt nach ausführlicher Allergiediagnostik in
bestimmten Fällen ein Notfallset. Dieses besteht aus 3 Medikamenten
(Adrenalin, Antihistaminikum, Kortison). Die Anwendung des Adrenalin stellt
unter Umständen eine lebensrettende Maßnahme dar, ist aber einfach, sicher
und auch durch den Ersthelfer durchführbar.
Besteht beim Patienten zusätzlich ein Asthma bronchiale und reagiert der
Betroffene bei Allergien vordringlich mit einer Verengung der Bronchien, so
ist zusätzlich ein „Asthmaspray” im Notfallset enthalten (sog.
b2-Mimetikum
= Beta-Sympathomimetikum). Dieses führt zu einer Weitstellung der Bronchien
und einem Verbesserten Luftstrom in die Lunge hinein und aus dieser heraus.
Im lebensbedrohlichen Notfall können die Nebenwirkung des Adrenalin
unberücksichtigt bleiben! Über die normalerweise zu beachtenden
Gegenanzeigen gegen die Anwendung von Adrenalin wird der verschreibende Arzt
ausführlich aufklären!
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Anwendung von Adrenalin durch den Ersthelfer
Trägt ein Allergiker ein Notfallset mit einer Adrenalinspritze (Autoinjektor)
mit sich, ist die Menge an Adrenalin im Voraus berechnet worden; eine
Überdosierung ist dann nicht zu befürchten.
Die Spritze kann sogar durch den Stoff einer Hose hindurch gegeben
werden (wenn nicht zu dick): Punktionsort ist die vordere, seitliche
Oberschenkelmuskulatur (Musculus vastus laterialis)
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Für leichtere Fälle vorbehalten oder als ergänzende Medikamente nach Gabe
des Adrenalin:
Antihistaminikum (H1-Antihistaminikum:
Clemastin, Handelsname z.B. Tavegil®, für Kinder auch als Sirup; oder
Dimetinden, Handelsname: Fenistil® Tropfen; oder Cetirizin Tabletten oder
Tropfen)
Kortison (z.B. Betamethason, Handelsname z.B.
Celestamine®, für Kinder als Tropfen verfügbar; oder Prednison/Prednisolon
Tabletten oder Zäpfchen). Nebenwirkungen des
Kortisons treten bei kurzdauernder Anwendung (selbst bei sehr hoher Dosis,
im Notfall üblicherweise 1 Gramm intravenös) nicht auf!
Antihistaminika (H1- und H2-Antihistaminika
in Kombination) und Kortison werden durch den Notarzt zusätzlich und
hochdosiert zum Adrenalin über eine Infusion verabreicht.
Anmerkung:
Aus unerfindlichen Gründen wird Calcium (Ca2+,
Mineralstoff) von vielen Laien als Notfallmedikament genannt. Die
Einnahme von Calcium bei einer Allergie ist nicht sinnvoll! Vor
allem bei bedrohlichen Verläufen darf die Anwendung der wirklich wichtigen
Medikamente nicht verzögert werden. Da Calcium zudem meist als
Brausetablette vorliegt und mit reichlich Wasser eingenommen werden muss,
ist die Anwendung abzulehnen. Die Überladung des Magens kann zu einer
Verstärkung von Übelkeit und Erbrechen führen. Bei einer beginnenden
Bewusstseinsstörung bedeutet dies Lebensgefahr!
Notfallset für Allergiker
Die Anwendung der Medikamente aus dem Notfallset sollte möglichst dem
Betroffenen überlassen werden, da dieser in der Handhabung unterwiesen ist
(bzw. sein sollte) und auch die persönlichen Risikofaktoren am besten kennt.
Im lebensbedrohlichen Notfall kann es aber auch die Aufgabe des
Ersthelfers werden, bei der Medikamenteneinnahme zu helfen oder sogar die
Adrenalin-Fertigspritze zu geben. Keine Angst, das ist auch technisch
kinderleicht!
Einem Allergiker, der die Medikamente verschrieben hat, können sie im
Notfall nur nützen.
Anwendung des Autoinjektors (Adrenalin-Fertigspritze)
Es klingt schwieriger, als es ist: Die Adrenalin-Fertigspritze ist so
konzipiert, dass man auch in höchster Eile kaum etwas falsch machen kann.
Hier gezeigt ist der Fastjekt®-Pen, die Anwendung der anderen Produkte (Anapen®
und Jext®) erfolgt in gleicher Weise.
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Der Autoinjektor (Adrenalin-Fertigspritze, hier abgebildet: Fastjekt®
(Allergopharma)) besteht aus drei Teilen:
a) Nadelschutz (schwarz):
Dahinter verbirgt sich die Injektionsnadel
b) Spritzenkörper (mit gelbem (für Erwachsene)/grünem
(für Kinder/Jugendliche) Etikett):
Darin ist die Ampulle mit der Adrenalin-Lösung enthalten
c) Schutzkappe (grau):
Die Schutzkappe muss – ähnlich der Sicherung bei einem Feuerlöscher –
entfernt werden, erst dann löst die Nadel aus |
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1. Entfernen Sie die graue
Schutzkappe
Ziehen Sie diese in Pfeilrichtung vom Spritzenkörper ab |
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2. Fassen Sie den
Spritzenkörper
Achtung: berühren Sie mit dem schwarzen Nadelschutz nach
dem Entfernen der Schutzkappe nur noch die Zielregion am Oberschenkel,
drücken Sie keinesfalls mit Ihrem Daumen o.a. auf die mit dem roten
Pfeil bezeichnete Kappe, da Sie sonst versehentlich in den Finger
gestochen werden könnten. Dort wirkt das Adrenalin nicht gegen die
Allergie! |
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3. Drücken Sie den
Autoinjektor fest gegen den äußeren vorderen Oberschenkel (rot
gezeichnete Stellen) bis die Spritze auslöst (hörbarer Klick)
Das Eindringen der Nadel in die Haut ist fast schmerzfrei.
Die Injektion kann durch den Stoff einer Hose erfolgen!
Eine Desinfektion der Punktionsstelle ist nicht erforderlich!
Wichtig: Halten Sie den Autoinjektor fest an den Oberschenkel
gedrückt für mindestens 10 Sekunden. In dieser Zeit wird das
Adrenalin in den Muskel gespritzt. |
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4.
Notruf 112
Alarmieren Sie nach einer Anwendung des Autoinjektors in jedem Fall
den Rettungsdienst! Zeigen Sie den Autoinjektor vor. |
SICHERHEITSHINWEIS |
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Drücken Sie niemals auf die schwarze Nadelschutzkappe!
Die Spritze könnte auslösen und die Nadel in Ihren Finger stechen. Das
Adrenalin würde nutzlos in den Finger gespritzt! |
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Anwendung des Antihistaminikums
Da im Notfall die Dosierung von der allgemein üblichen abweicht, kann der
Betroffene eine günstige Voraussetzung schaffen, um im Notfall schneller das
Medikament einnehmen zu können: Durch das Entfernen des Tropfen-Dosierers
(s. unten) kann schnell eine größere Menge des Saftes entnommen werden (in
der Regel beim Erwachsenen 1/3 – 1/2 Flasche (je nach Körpergewicht)).
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Der Tropfen-Dosierer ist eine Einrichtung, die das Dosieren in Tropfen
ermöglicht. Dies ist für die übliche Anwendung außerhalb eines
Notfalls sinnvoll, da dann wenige Tropfen eingenommen werden.
Für den allergischen Notfall stört dieser Tropfen-Dosierer und sollte
deshalb vor dem Eintritt des Notfalls entfernt werden.
Das Medikament ist in der ungeöffneten Originalflasche ca. 18 Monate
haltbar, nach Öffnen nur noch 6 Monate. Diese Verkürzung der
Haltbarkeit sollte jedoch zu Gunsten der schnelleren Verfügbarkeit im
Notfall in Kauf genommen werden. |
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Im Notfall ist keine Zeit für Tropfen! |
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Das Entfernen des Tropfen-Dosierers ist gar nicht so einfach. Entweder
man hat geeignete Fingernägel oder ein Hilfsmittel und zusätzlich
etwas Geschicklichkeit.
Da ist es doch besser, dies in Ruhe und nicht während des Notfalls zu
versuchen! |
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Verschließen Sie die Flasche nach dem Entfernen des Tropfen-Dosierers
fest.
Die Flasche ist nun noch 6 Monate haltbar. |
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Besonderheiten bei Kindern
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Medikamentengabe für Kinder
mit allergischer Reaktion
Wie beim Erwachsenen auch,
richtet sich die Dosierung (Menge) der Medikamente nach dem
Körpergewicht. Bei Erwachsenen geht man zwar näherungsweise immer von
einem Körpergewicht von ca. 70 kg aus, für den einen ist die Dosis
dann eben zu gering, für den anderen zu hoch.
Bei Kindern ist die Bandbreite
des Körpergewichts aber so groß, dass man diese tatsächlich
berücksichtigen sollte:
Die Adrenalin-Fertigspritze
gibt es in zwei Ausführungen, eine für Kinder (beim Fastjekt®-Modell
ist dies die grüne Spritze mit 0,15 mg Adrenalin), während die Spritze
für Erwachsene 0,30 mg Adrenalin enthält. Der behandelnde Arzt wird
die passende Dosierung auswählen.
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