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Absichern von Unfallstellen Unfallstellen sind Gefahrstellen, nicht nur auf Autobahnen. Warnen Sie im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit nachfolgende Autofahrer und halten Sie sich außerhalb des Gefahrbereichs auf.
Dass die Straße ein gefährliches Pflaster ist, zeigt die Tatsache, wie sich diejenigen schützen, die auf ihr arbeiten müssen: Straßenbauarbeiter tragen leuchtend orange Warnkleidung, stellen Warnbaken, Leitkegel und riesige Absicherungsfahrzeuge in großem Abstand vor der Baustelle auf. Und trotzdem wird mit trauriger Regelmäßigkeit von Unfällen in Baustellenbereichen berichtet, bei denen sogar Menschen zu Schaden kommen. Die gefahrenen Geschwindigkeiten sind heute so hoch, dass der Mensch nur schwerlich rechtzeitig reagieren kann. Warten Sie darum immer hinter der Schutzplanke auf Hilfe, bleiben Sie nicht im Fahrzeug. Das ist zwar leichter gesagt, als bei Regen und Sturm getan, aber allein durch das Verlassen des Autos könnten jedes Jahr einige Menschenleben gerettet werden! Außerdem passen viele Fahrzeugführer ihre Geschwindigkeit – aus welchen Gründen auch immer – nicht den Straßen- und Verkehrsverhältnissen an, so dass man sich auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht verlassen kann. Bei Unfällen oder Pannen sollten wir immer mit wesentlich schnelleren Fahrzeugen oder unaufmerksamen Fahrern rechnen. Wenn aus Fahrzeugen Flüssigkeiten auslaufen, muss der Ersthelfer nicht erkennen können, ob es sich um brennbare oder harmlose Flüssigkeiten handelt. Wir sollten immer vom gefährlichsten Stoff (Benzin, Diesel, Öl) ausgehen und am Notruf 112 das Auslaufen von Flüssigkeiten mitteilen.
Auch wenn es bei einer Panne oder einem Bagatellunfall nicht notwendig erscheint und bei dramatischen Unfallsituationen wichtigere Aufgaben zu bewältigen sind: Das Absichern der Unfallstelle kann Leben retten, deshalb:
Tempo runter, rechts fahren! Geschwindigkeit reduzieren Langsam an Gefahrstelle heranfahren Warnblinkanlage rechtzeitig einschalten So weit als möglich am Fahrbahnrand anhalten (möglichst vor der Gefahrstelle)
Licht an! Fahrlicht einschalten/angeschaltet lassen Gefahrstelle in Dämmerung oder Dunkelheit mit Fernlicht anstrahlen
Notruf 112 mit möglichst genauer Standortangabe! Ist eine Person oder ein Unfallfahrzeug nicht ohne Risiko erreichbar (z.B. linke Fahrspur auf Autobahn), Folgeverkehr auf Gefahrstelle aufmerksam machen und sofort Notruf 112 mit Angabe der konkreten Gefahrsituation Fahrbahn nur betreten, wenn keine Gefahr für Helfer besteht, sonst bleibt als einzige Rettungsmaßnahme der Notruf 112 Befindet sich eine Person in einer Gefahrensituation (z.B. liegend auf Autobahn bei fließendem Verkehr) ist die, für den Helfer am wenigsten gefährliche Rettung durchzuführen (Wegziehen an Arm oder Beim, selbst wenn die Gefahr für den Verunglückten besteht, durch dieses Schleifen verletzt zu werden Kein Überqueren von Autobahnfahrspuren, selbst mit Warnkleidung sind Entfernungen durch nachfolgende Fahrzeuglenker schwer einzuschätzen Laufen Flüssigkeiten (egal was!) an der Unfallstelle aus, teilen Sie dies am Notruf 112 mit, damit die Feuerwehr rechtzeitig alarmiert wird. Unter Umständen können Gefahren für Leben und Gesundheit durch entzündliche Flüssigkeiten oder für die Umwelt bestehen!
Anhaltewege bei verschiedenen Geschwindigkeiten
Der Anhalteweg ist die Strecke, die ein Fahrzeug benötigt, um zum Stillstand zu kommen. Der Bremsweg ist abhängig vom Fahrzeug (Reifen, Bremsanlage), der Geschwindigkeit und der Fahrbahnbeschaffenheit. Der Reaktionsweg verlängert sich, wenn ein Hindernis zu spät erkannt wird oder der Fahrzeuglenker betrunken oder übermüdet ist.
Achtung:
Warnweste bei jedem Unfall, bei jedem Betreten der Straße tragen
Eine Warnweste schützt zwar nicht vollkommen, ist aber ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit. Trotz Warnweste sollte man immer den Verkehr im Auge behalten.
Die Einführung der Mitführ- und Tragepflicht von Warnwesten in Italien (seit 2004) hat dazu geführt, dass auch in Deutschland immer öfter bei Pannen und Unfällen Helfer mit Warnwesten zu sehen sind. Warnwesten sind eine sinnvolle Ausrüstung auch in Ländern, in denen es noch keine gesetzliche Pflicht dafür gibt. Wer muss in welchen Ländern eine Warnweste mitführen/tragen?
Woher bekomme ich eine Warnweste? Achten Sie beim Kauf einer Warnweste darauf, dass diese geprüft ist nach den europäischen Normvorschriften (Euronorm, EN). Diese Norm muss erfüllt sein: CE EN 471/94 (als Angabe reicht „EN 471”), alle Westen, die damit ausgezeichnet sind, eignen sich als Warnweste hinsichtlich Leuchtkraft der reflektierenden Materialien. Die Norm muss deutlich sichtbar auf der Verpackung und als Einnäher in der Weste selbst angebracht sein. Die Farbe ist nebensächlich, ob orange oder quietschgelb, nehmen Sie, was Ihnen gefällt. Die Preise bewegen sich zwischen ca. 2 Euro (in Baumärkten und manchen italienischen Supermärkten) und 40 Euro für eine Komfortversion für den professionellen Einsatz.
Rettung von Personen aus Gefahrbereichen
Wenn sich Personen in Gefahrbereichen, z.B. auf der Fahrbahn, befinden und die Gefahrenzone nicht aus eigener Kraft verlassen können, müssen sie gerettet werden. Dies kann unter Anwendung des sog. Rautek-Rettungsgriffs (auch Rautek-Griff, Rettungsgriff nach Rautek) geschehen. Die genaue Art der Rettung ist ohne Bedeutung, Sie sollten sich aber nicht selbst in Gefahr bringen.
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Hilfe · Version 7.1.05 (Dezember 2008) |