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Infektionen (1/2)

 

Krankheitserreger kann man ohne Hilfsmittel nicht sehen, riechen oder schmecken. Und plötzlich ist man krank. Irgendwie unheimlich. Deshalb war es für unsere Gesundheit und Gesellschaft bahnbrechend, dass Pettenkofer, Semmelweis und andere die Bedeutung der Hygiene entdeckt bzw. entwickelt haben.

Erfahren Sie hier mehr über die Bedeutung von Infektionskrankheiten und Infektionsschutz bei der Ersten Hilfe.

 

Ziehen Sie bei jeder Hilfeleistung
(auch bei Angehörigen und Freunden!) Handschuhe an!

 

 

Allgemeine Hygieneregeln

 

Übertragbare Krankheiten - der Name sagt es bereits - sind Krankheiten, die übertragen werden können. Entweder von Mensch zu Mensch (z.B. Hepatitis, HIV), von Tier zu Mensch (z.B. Tollwut), von der Natur (Erde, Schmutz) oder von Nahrungsmitteln (z.B. Salmonellen) auf den Menschen.

Viele Krankheiten lassen sich durch einfache Hygiene verhindern.

Und diese Hygieneregeln sind wirklich ganz einfach:

Kontakt zu infektiösem* Material meiden

Möglicherweise infektiöses Material ist: Blut, Speichel, Wundsekrete (welcher Erreger sich wo am liebsten aufhält: s. unten.)

Und jetzt für die Zeiten der Vogelgrippe: Fassen Sie keine toten Tiere mit ungeschützten Händen an.

Also keine Panik, und sollte doch einmal fremde Körperflüssigkeit auf die Haut gelangt sein: Hände mit Seife waschen; oder fragen Sie den Rettungsdienst nach der Möglichkeit zur Hände-/Hautdesinfektion.

* infektiös = ansteckend

 

Eindringen von kontaminiertem** Material in den Körper vermeiden

Kaum ein Krankheitserreger (nicht einmal Hepatitis und HIV) kann durch unverletzte Haut in den Körper eindringen. Es bedarf dazu einer Verletzung beim Helfer.

Diese Verletzungen müssen nicht groß sein, es reichen kleinste Wunden der Haut aus. Besonders an den Händen, mit denen wir viele verletzungsgefährliche Tätigkeiten ausführen, haben wir oft - und unbemerkt - solche Verletzungen.

Der Schutz unserer Hände ist ganz einfach: Bei jeder Hilfeleistung Einmalhandschuhe ("Aids-Handschuhe") aus dem Auto-Verbandkasten anziehen - oder gleich Ekelpaket bestellen!

** kontaminiert = mit Krankheitserregern behaftet

 

Bei jeder Hilfeleistung Handschuhe anziehen!

Ziehen Sie vor jeder Hilfeleistung, bei der die Gefahr des Kontakts mit Blut, Speichel, Erbrochenem, Urin usw. besteht Handschuhe an.

Dies dient neben dem Infektionsschutz auch dem Schutz vor Ekel. Niemand fasst gerne in Erbrochenes oder Blut, Ekel ist ganz normal.

Damit der Ekel aber die Hilfeleistung nicht behindert, sollten Sie immer Handschuhe tragen.

Und auch Angehörige, Kollegen, Freunde könnten Krankheitserreger unbemerkt in sich tragen - also: schützen Sie sich!

Außerdem werden Sie nur in seltenen Fällen vor einer Hilfeleistung zum Händewaschen kommen. Da Sie den Verunglückten nicht mit Ihren dreckigen Pfoten anfassen wollen: ziehen Sie Handschuhe an. Schützen Sie den Verunglückten.

Ekelpaket bestellen (Kostenfrei und unverbindlich)

 

Hände waschen

Das Waschen der Hände mit Seife vermindert den Keimgehalt der Haut und damit auch die Gefahr einer Krankheitsübertragung. Eine Desinfektion ist im normalen Leben nicht erforderlich, und ergibt - ohne Anleitung durchgeführt - kein besseres Ergebnis als die Seifenwaschung.

Das Händewaschen nach dem Toilettenbesuch sollte im allgemeinen Interesse selbstverständlich sein.

 

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Übertragungswege für Krankheitserreger

 

Krankheitserreger können durch

— Blut,

— Speichel, Schleim, Samenflüssigkeit,

— Wundsekrete,

— Tröpfchen (im Luftstrom)

übertragen werden.

Für eine Ansteckung (Infektion), muss der Krankheitserreger, z.B. Bakterium, Virus, in unseren Körper eindringen. Gelangt er ins Blut, kann er sich im Körper ausbreiten. Wenn alles gut geht, wird er aber von unserem Immunsystem vernichtet.

Abb. 1 | Blutgefäße der Haut

(1) arterielle Blutgefäße (Arterien, Blut vom Herzen heranführende Blutgefäße)

(2) venöse Blutgefäße (Venen, Gefäße, die Blut zum Herzen leiten)

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Es gibt auch lokale Infektionen, die sich z.B. als Abszess (Eiterhöhle) äußern können. Auch „Mitesser” sind solche lokalen Infektionen. Mit diesen Entzündungen wird unser Körper in der Regel sehr gut fertig. Lokale Infektionen befinden sich meist in den oberen Hautschichten.

Manche Infektionen tanzen aus der Reihe. So befällt ein bestimmtes Herpes-Virus Nerven, in denen es sich ausruht und in Zeiten schlechter körperlicher Verfassung (z.B. Stress) zu den charakteristischen Zeichen, nämlich Blasen an der Lippe) führt.

Im Gegensatz zu unserer relativ widerstandsfähigen äußeren Haut ist die Schleimhaut (z.B. Mund) nicht so robust. Daher ist bei direktem Mundkontakt (Atemspende) die Gefahr einer Krankheitsübertragung tatsächlich gegeben. Eine HIV-Übertragung bei der Ersten Hilfe ist dennoch noch nie beobachtet worden.

Übertragungswege von ausgewählter Krankheitserreger:

 

Krankheit und Krankheitserreger

Übertragungsweg

Hepatitis A (Infektiöse Leberentzündung, Typ A)

Hepatitis-A-Virus (HAV)

Stuhl, Nahrungsmittel, Wasser

Hepatitis B (Infektiöse Leberentzündung, Typ B)

Hepatitis-B-Virus (HBV)

Blut, Speichel, Sexualkontakt (Samenflüssigkeit)

Hepatitis C (Infektiöse Leberentzündung, Typ C)

Hepatitis-C-Virus (HCV)

Blut, Sexualkontakt

Abwehrschwäche, Vollbild: AIDS

HIV (Humanes Immundefizienz Virus)

Blut, Sexualkontakt

Influenza („Virusgrippe”), Typen A, B, C

verschiedene Viren

Tröpfchen (Ausatemluft)

Tuberkulose (Tb, Tbc)

Mycobakterium tuberculosis

Tröpfchen (bei offener, Lungentuberkulose)

Lyme-Borreliose (durch Zecken übertragen)

verschiedene Spirochäten (Bakterien)

Zeckenstich

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Clostridium tetani

Kontakt mit erregerhaltigem Material (Erdboden, Staub, Tierbisse)

 

Um die Übertragung zu verhindern gibt es die sog. Quarantäne. Dabei werden verdächtige Personen oder Tiere isoliert und solange beobachtet, bis die Krankheit ausgebrochen ist oder ausgebrochen sein müsste (Inkubationszeit: Zeit zwischen Infektion und offensichtlichen Krankheitszeichen). Diese ist je nach Krankheit unterschiedlich lang. Bei der Virusgrippe (Influenza) beträgt sie nur 1-3 Tage, bei der Tuberkulose einen bis mehrere Monate und bei HIV-Infektion bis zu mehreren Jahren.

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Impfungen

 

Gegen viele gefährliche Infektionskrankheiten können wir heute - gefahrlos - geimpft werden. Dank der Impfung ist zum Beispiel die Poliomyelitis (Polio, Kinderlähmung) beinahe ausgerottet.

Impfungen gibt es entweder aktiv oder passiv:

Von einer aktiven Impfung spricht man, wenn dem Körper abgeschwächte (so dass keine Krankheit ausgelöst wird) Erregerteile angeboten werden und der Körper dann "aktiv" Abwehrkörper dagegen bildet. Dies braucht Zeit und Wiederholungsimpfungen, damit unser Körper die Abwehr trainieren kann.

Eine passive Impfung führt zu schnellerem Schutz, weil die Abwehrkörper gegeben werden. Der Körper muss diese also nicht mehr selber bilden (das hat ihm die pharmazeutische Industrie abgenommen).

Impfungen sind extrem nützlich, haben keine (oder nur geringe) Risiken und sollten deshalb von jedem von uns wahrgenommen werden.

Beispiele wichtiger Krankheiten:

 

Krankheit, Erreger

Impfung verfügbar?

Tetanus (Wundstarrkrampf)

ja

Hepatitis A

ja (Kombinationsimpfung A+B möglich)

Hepatitis B

Hepatitis C

nein

HIV

nein

Influenza (Virusgrippe)

ja (Wirkung auf einige Erreger und Typen beschränkt)

Tuberkulose

jein (Impfung wird in Deutschland, Österreich nicht mehr empfohlen)

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Immunsystem = Abwehrsystem des Körpers

 

Warum wird einer krank, der andere nicht, obwohl beide im selben Bus vom Grippekranken angehustet wurden?

Daran ist das Immunsystem schuld. Beim einen wird die körpereigene Abwehr mit dem Eindringling fertig, der andere ist vielleicht geschwächt gewesen. Als mögliche Schwächung kommt in Frage: Stress, Alter, andere (Infektions-) Krankheiten.

Wenn wir unser Immunsystem stärken (Bewegung, ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol, Impfungen), sind wir gut gerüstet gegen die Keime in der Umwelt. Gleichwohl gibt es keine Garantie für Schutz vor Infektion.

Apropos Vorbereitung: Die Nahrungsmittelindustrie versucht uns mit großem Aufwand „die Abwehrkräfte stärkende” Joghurts, Bonbons, Tabletten usw. zu verkaufen. Aber: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse (Vitamine!) reicht völlig aus, um alle notwendigen Stoffe zuzuführen.

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Hintergrundinformationen

 

Hygiene.

Von griechisch hygieinos: der Gesundheit zuträglich, Gesundheitspflege.

Die Hygiene ist ein medizinisches Fach, das sich der Erhaltung von Gesundheit widmet. Wir bringen es vor allem mit übertragbaren Krankheiten in Verbindung, weil aus geschichtlichem Hintergrund die Entdeckung der Wirkung von Infektionskrankheiten den Hygienikern Pate stand. So stellte Ignaz Semmelweis Mitte des 19. Jahrhunderts einen Zusammenhang zwischen schmutzigen Händen (von Ärzten) und Kindbettfieber (bei Müttern, die gerade entbunden hatten) fest. Durch die (aus heutiger Sicht) logische und einfache Händewaschung mit Desinfektionsmitteln gelang ihm eine dramatische Senkung der Sterblichkeit der Mütter.

Noch so eine simple Entdeckung war, dass Trinkwasser von Abwasser zu trennen ist. Da wären Sie auch drauf gekommen? Um 1800 aber war die strenge Trennung von Frisch- und Abwasser schwer herzustellen, weil die Städte immer größer wurden. Wie wichtig sauberes Trinkwasser für die Gesundheit ist, weiss jeder, der schon einmal mit einer Durchfallerkrankung im Urlaub von den Urlaubsfreuden ausgeschlossen war.

 

Handschuhe.

(auch: Einmalhandschuhe, Aids-Handschuhe, Schutzhandschuhe)

Im Auto-Verbandkasten (DIN- und ÖNorm) finden Sie bzw. müssen Sie finden 4 Stück Vinylhandschuhe. Es gibt, vor allem im Krankenhaus und der Arztpraxis, die sog. Latex-Handschuhe. Latex bezeichnete ursprünglich einen Naturstoff der aus dem Harz der Kautschukbäume. Heute gibt es auch synthetische Latex-Zubereitungen. Allen Latex-Produkten gemein ist ihre Fähigkeit, bei bestimmten (immer mehr?) Menschen Allergien auszulösen. Darüber hinaus hat Latex die Eigenschaft, sich unter Sonnen- und Wärmeeinwirkung zu zersetzen. Die Handschuhe werden also bei der Aufbewahrung im Auto löchrig.

Daher ist den Vinylhandschuhen der Vorzug zu geben. Diese sind dicker, widerstandsfähiger (reissfest) und kaum allergieauslösend.

Sie finden solche Vinylhandschuhe auch in unserem Infektionsschutzset „ Das Ekelpaket”.

 

Quarantäne.

Als Quarantäne (sprich: Kwarantene) bezeichnet man seit dem 14. Jahrhundert die 40 tägige (italienisch: Quarantana) Isolierung von Tieren oder Menschen . Diese wurde damals wegen der Pest eingeführt. Da heute Erreger und somit Krankheiten schneller festgestellt werden können, dauert die Quarantäne heute nur noch solange, bis zum Ergebnis aus dem Labor.

 

 

 

Informationen zu speziellen Infektionskrankheiten auf der folgenden Seite

 

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SEITENINHALT

Allgemeine Hygieneregeln

Übertragungswege

Impfungen

Immunsystem

Hintergrund

Infektionskrankheiten

 

Fragen zur Ersten Hilfe?

 

dialog@de.gohelp.org

 

Was bedeutet „Infektion”?

Der Begriff Infektion stammt von dem Lateinischen infectio, was wörtlich „das Färben” bedeutet. Übersetzt wird es mit „Ansteckung”, „Ansteckungskrankheit”.

 

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Bestellen Sie gleich Ihr persönliches Infektionsschutzset „Das Ekelpaket”. Kostenfrei.
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INFEKTION BEI ATEMSPENDE

Es ist unwahrscheinlich, dass man sich bei der Atemspende mit einer gefährlichen Krankheit ansteckt.
Trotzdem können Sie bei der Wiederbelebung auf die Atemspende verzichten. Wichtiger ist die unterbrechungslose Herzdruckmassage!
...mehr

 
 
 
 
 

 

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1995-2009 Deutsche Gesellschaft für Erste Hilfe · Version 7.1.07 (Juni 2009)
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