· |
|
|
|
||
Startseite » Erste Hilfe » Vergiftungen » Giftstoffe » Quecksilbervergiftung |
|
||
|
Quecksilber-Vergiftung
Quecksilber kommt in Nahrungsmitteln (Meeresfische, Wildpilze) vor, aber auch in technischen Produkten (Fieberthermometer, Quecksilber-Dampflampen, Amalgam-Zahnfüllungen, Scherzartikel („Pharao-Schlangen”)). Die Mengen sind meist allerdings sehr gering und reichen für eine akute Vergiftung nicht aus.
Quecksilbervergiftung erkennen
Akute Quecksilber-Vergiftungen (plötzlich entstanden) können auch noch nach mehreren Stunden nach Zufuhr von Quecksilber zu folgenden Zeichen führen:
Die für den Menschen gefährliche Menge an Quecksilber, die zu einer akuten Vergiftung führt, ist auf Grund der starken persönlichen Gegebenheiten und der unterschiedlichen Giftigkeit verschiedener Quecksilberarten (metallisches Quecksilber*, Quecksilberoxid, -chlorid, -sulfid u.a.) schwer festzulegen.
*in Fieberthermometern ist
metallisches Quecksilber enthalten:
Chronische Quecksilber-Vergiftungen (nach Langzeit-Einwirkung) betreffen fast ausschließlich Mitarbeiter chemischer Laboratorien oder Zahnärzte oder Dentallaboranten, die Amalgamzubereitungen selbst herstellen. Bei Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsbestimmungen können diese jedoch vermieden werden.
Bei schweren Quecksilbervergiftungen ist der
Sofortiges Aufnehmen ausgelaufenen Quecksilbers
Amalgame (Quecksilberverbindungen für Zahnfüllungen) sind äußerst beständig und setzen im Regelfall kein Quecksilber frei. Durch Amalgam-Zahnfüllungen werden eher allergische Reaktionen ausgelöst (selten).
Chemische Eigenschaften von Quecksilber
Zerbrochenes Fieberthermometer
Es gibt elektronische Fieberthermometer, solche für's Ohr und auch welche, die Quecksilber enthalten. Ein Thermometer kann herunterfallen und zerbrechen oder stellen Sie sich vor, ein Kranker misst im Mund Fieber und zerbeißt das Thermometer...
Das in einem quecksilberhaltigen Fieberthermometer enthaltene Quecksilber ist chemisch sog. metallisches Quecksilber. Selbst nach Verschlucken ist bei einer so geringen Menge, wie sie in einem Fieberthermometer enthalten ist, bei Erwachsenen keine intensive Behandlung notwendig, ggf. kann Aktivkohle gegeben und die Ausscheidung von Quecksilber im Urin überprüft werden. Kommt es zu Verletzungen, dringt z.B. Quecksilber mit Glasscherben in die Haut ein, so sollte dieses baldmöglichst durch einen Arzt entfernt werden (am besten in einem Krankenhaus). Andernfalls kann der Körper auf das Quecksilber als Fremdkörper reagieren und es „einkapseln”, die Bildung sog. Granulome (i.A. harmlos, aber störend) kann die Folge sein.
Vermeidung von Quecksilber-Vergiftungen
Kinder sollten, wenn Quecksilber-Fiieberthermometer verwendet werden, die Temperatur nicht oral (oral = in der Mundhöhle) messen, sondern axillär (in der Achselhöhle**) oder rektal (im After). So kann die Gefahr des Zerbeißens des Thermometers und Verschluckens fast ausgeschlossen werden. ** Axilläre Körpertemperaturmessung: Die Körpertemperatur, die man beim Fiebermessen als Wert angibt, bezieht sich auf die sog. Körperkerntemperatur. Dies ist die Temperatur, die im Körperinneren (Körperkern) herrscht und z.B. rektal gemessen werden kann. Die Hauttemperatur in der Achselhöhle liegt geringfügig (ca. 0,5 °C) darunter. Misst man also in der Achsel eine Temperatur von 38,0 °C, so beträgt die Körperkerntemperatur ca. 38,5 °C.
Mehr zur Körpertemperatur erfahren Sie hier
Auch im gewerblichen Bereich sollte auf die Verwendung quecksilberhaltiger Produkte, falls möglich, verzichtet werden. Landwirte, die Saatbeiz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verwenden, die organische Quecksilberverbindungen enthalten, sind stark gefährdet. Die Sicherheitshinweise der Hersteller sind genauesten zu befolgen und die Produkte stets unter Einsatz vollständiger Schutzkleidung anzuwenden. Zahnärzte und Dentalllaboranten sind, so sie Amalgamzubereitungen selbst herstellen, besonders gefährdet, eine chronische Quecksilber-Vergiftung zu erleiden. Bei Beachtung der einschlägigen Sicherheitsbestimmungen der Unfallversicherungen ist die Gefahr einer Vergiftung aber sehr gering. Mitarbeiter chemischer Laboratorien sind bei Beachtung der entsprechenden Sicherheitsbestimmungen weitgehend geschützt vor Vergiftungen.
|
|
1995-2009 Deutsche Gesellschaft für Erste
Hilfe · Version 7.1.07 (Juni 2009) |