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Der bedrohliche Notfall – Warum ist Erste Hilfe wichtig?
Es gibt viele Notfälle, da kann der Ersthelfer kaum etwas ausrichten, aber in den - zum Glück - seltenen Fällen einer tatsächlichen Lebensgefahr, da wird der Ersthelfer zur alles entscheidenden Figur:
Die hier abgebildeten Szenarien sind beispielhaft. In der Wirklichkeit hängt das tatsächliche Überleben von vielen weiteren Faktoren (allgemeiner Gesundheitszustand, äußere Umstände) ab. Es gibt Fälle, z.B. bei tiefer Unterkühlung, in denen ein Kreislaufstillstand noch nach einer Stunde ohne Schaden überlebt wurde!
Wodurch entsteht eine „lebensgefährliche Situation”?
Der menschliche Körper ist auf eine unterbrechungslose Zufuhr von Sauerstoff angewiesen. Es gibt im Körper Gewebe und Organe, die empfindlicher auf Sauerstoffmangel reagieren, andere Organe sind widerstandsfähiger. Bereits nach 3 bis 5 Minuten ohne Sauerstoffzufuhr gehen im Gehirn (Nervengewebe) die ersten Zellen unwiederbringlich kaputt. Nervenzellen können nämlich nicht neu gebildet werden, sie sind bei Geburt in der größten Zahl vorhanden, nach der Geburt geht es sozusagen nur noch bergab. Der Sauerstoffmangel kann durch verschiedene Umstände hervorgerufen werden: durch einen Kreislaufstillstand (z.B. bei Herzinfarkt), der immer auch einen Atemstillstand bedeutet; durch einen Atemstillstand (z.B. Ersticken, Ertrinken), der immer auch einen Kreislaufstillstand nach sich zieht, durch einen Sauerstoffmangel in der Umgebungsluft (z.B. unter Wasser, bei Wohnungsbränden) oder einen Verlust an, den Sauerstoff im Blut transportierenden, roten Blutkörperchen (Erythrozyten), z.B. bei einem starken Blutverlust. Die erste Folge eines Sauerstoffmangels ist eine Störung der Gehirnfunktion. Das Gehirn reagiert am empfindlichsten auf Sauerstoffmangel und schon nach wenigen Sekunden ohne Sauerstoffzufuhr oder bei Sauerstoffmangel kommt es zu Bewusstseinsstörungen [Schwarzwerden vor den Augen, Schwindel, Kollaps („Ohnmacht”) bis hin zur Bewusstlosigkeit („Koma”)]. In milder Form dürfte dies jeder von uns schon einmal selbst gespürt haben: Nach langem Stehen, wenn das „Blut versackt” spürt man ein seltsames Gefühl im Kopf (und evtl. auch im Bauch), das sich bei Hinsetzen oder Legen rasch bessert. Das Blut als Sauerstofftransporteur versackt in den Beinen, es kommt also zu wenig Blut und damit Sauerstoff ins Gehirn. Das Gehirn reagiert äußerst empfindlich auf Sauerstoffmangel, es kann sich nicht reparieren und es ist das wahrscheinlich wichtigste Organ des Menschen. Denn was wäre der Mensch ohne Gehirn?
Jetzt fällt den meisten beim Thema „Sauerstoff” und Luft vermutlich die Atemspende (Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung) ein. Es wäre zwar löblich, wenn diese durchgeführt, und damit der Sauerstoffvorrat des Körpers etwas aufgefüllt würde, es reicht aber nach neuesten Erkenntnissen aus, den im Körper vorhandenen Sauerstoff zu „verteilen”. Dies geschieht mit Hilfe der Herzdruckmassage. Die Atemspende sollten Sie nur noch durchführen, wenn Sie diese sicher beherrschen und ohne Ekel anwenden können. Wer aber nicht in der Beatmung regelmäßig (mindestens 2 mal pro Jahr) trainiert wird, der sollte ausschließlich die Herzdruckmassage anwenden! Details dazu finden Sie unter Notfallmaßnahmen
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Hilfe · Version 7.1.06 (Mai 2009) |