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« Defibrillation |
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Bitte beachten Sie,
dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Hersteller von
Defibrillatoren (Elektroschockgeräten) und viele verschiedene Geräte gibt.
Wer in seiner Umgebung einen Defibrillator zur
Verfügung hat, sollte sich das jeweilige Gerät erklären lassen, am besten in
einer persönlichen Unterweisung. Der potentielle Ersthelfer sollte
Gelegenheit bekommen, das Gerät anzufassen und direkt zu erleben, wie man es
einschaltet und welche wichtigen Schritte auszuführen sind (Elektroden
aufkleben, Stecker einstecken usw.).
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Anwendung des Defibrillators
Die Defibrillation ist nicht das einzig wirksame Mittel und schon gar
nicht das Allheilmittel bei Kreislaufstillstand! In Veröffentlichungen wird
immer wieder der Eindruck vermittelt, nur mit Hilfe eines Defibrillators
könne Leben bei einem Kreislaufstillstand gerettet werden, der Ersthelfer
sei ohne Defibrillator hilflos. Diese Darstellung ist falsch.
Defibrillation und manuelle Wiederbelebung (Herzdruckmassage) müssen sich
ergänzen! Die Anwendung eines Defibrillators kann sinnvoll und nützlich
sein, das sog. Kammerflimmern kann mit einem Stromstoß (Elektroschock)
tatsächlich beendet werden – unter bestimmten Voraussetzungen. Bei einem
massiv vorgeschädigten Herzen oder unter bei anderen, ungünstigen Umständen
kann auch der Einsatz des Defibrillators erfolglos bleiben.
Immer den
Notfallmaßnahmen folgen!
Die Defibrillation wird ergänzend zur Herdruckmassage eingesetzt!
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Anwendung des
Defibrillators (Elektroschockgerät)
Die hier gezeigten Abläufe beziehen sich ausschließlich
auf öffentlich zugängliche und für Ersthelfer vorgesehene Geräte (sog. AED). Die einzelnen Handgriffe können von Gerät zu Gerät
leicht unterschiedlich sein. Das Grundprinzip der Handhabung ist jedoch
stets gleich.
Sobald der Defibrillator bereit steht, Herzdruckmassage (und evtl.
Atemspende) unterbrechen, Defibrillator einschalten und den
Sprachanweisungen folgen.
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1. |
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2. |
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3. |
Einschalten |
» |
Sprachanweisungen folgen |
» |
Stromstoß abgeben |
1a |
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Reaktionen prüfen.
Laut
und gezielt ansprechen, anfassen (Rütteln an Arm, Hand, Schulter).
Reagiert die Person nicht wie ein Schlafender (= Augen öffnen,
normale Antworten) so veranlassen Sie den
Notruf 112 und
versuchen Sie Atmung zu hören, zu fühlen und zu sehen.
Ist Atmung sicher wahrnehmbar, bringen
Sie die Person in die
Seitenlage. |
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1b |
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Atmung nicht oder nicht sicher
feststellbar:
Oberkörper freimachen!
Wenn
Sie Atmung nicht oder nicht sicher feststellen können, dann machen Sie
den Oberkörper frei.
Entfernen Sie
alle Kleidungsstücke (auch T-Shirt, BH), zerreißen Sie
notfalls den Stoff.
Die
Klebeelektroden des Defibrillators müssen direkt auf die Haut
aufgeklebt werden.
So schnell wie möglich:
Notruf 112 |
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1c |
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Beginn der Wiederbelebung.
Beginnen Sie so schnell wie möglich mit der
Herzdruckmassage
Holen Sie, wenn Sie alleine sind, den Defibrillator vor Beginn*
der Herzdruckmassage. Wenn ein zweiter Helfer anwesend
ist, soll dieser das Gerät holen, während Sie die Wiederbelebung
beginnen.
* Dies gilt für Ersthelfer. |
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2a |
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Sobald der Defibrillator
verfügbar ist:
Unterbrechung der Wiederbelebung.
Wenn
ein zweiter Helfer mit dem Gerät umgehen kann, sollte dieser das Gerät
in Betrieb nehmen, während Sie die Wiederbelebung fortführen.
Die Herzdruckmassage sollte nur so kurz wie
möglich für die Anwendung des Defibrillators unterbrochen werden. |
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2b |
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Tasche aufklappen.
Tasche
aufklappen, Überblick über die Tasten verschaffen.
Die
heutigen Geräte verfügen meist über nur zwei Tasten:
grün: Ein/Aus-Taste,
orange: Schockabgabe
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2c |
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Gerät einschalten
(grüne Taste) |
Sprachanweisungen folgen |
Gerät einschalten: Grüne Taste (On/Off bzw. Ein/Aus)
Die
Geräte geben Sprachanweisungen. Folgen Sie diesen.
Bei
einigen Geräten ist der Stecker, der die Elektroden mit dem Gerät
verbindet, bereits fertig eingesteckt, bei anderen (wie diesem hier),
muss der Helfer den Stecker noch einstecken. Der Stecken sollte
eingesteckt werden, sobald das Gerät dazu auffordert.
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3a |
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Elektroden
auspacken - Klebe-Position bestimmen.
Die
Elektroden sind extra verpackt, da sonst der Klebstoff austrocknen
würde. Nehmen Sie die Elektroden aus der Verpackung und betrachten Sie
die Bilder auf den Elektroden:
Kleben
Sie die Elektroden auf die beschriebenen Positionen (Abb. 3b):
Auf
den Elektroden sind die Positionen aufgezeichnet.
Die richtige Plazierung ist dadurch leicht möglich.
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Abb. 3b |
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3c |
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Aufkleben der Elektroden.
Ziehen
Sie die Elektroden vom Trägerpapier ab.
Die Elektroden müssen
direkt auf die Haut aufgeklebt werden.
Hat der
Betroffene einen stark behaarten Oberkörper verwenden Sie den
beiliegenden Einmal-Rasierer.
Ist die
Haut sehr feucht, sollten Sie diese vor dem Aufkleben mit einem Stück
Stoff trocknen. (Die neuen Klebeelektroden haften allerdings auch auf
behaarter und feuchter Haut sehr gut) |
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3d |
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Festdrücken der Elektroden.
Achten
Sie darauf, dass die Elektroden ohne Falten anliegen (Strom kann dort
nicht fließen), drücken Sie die Elektroden sehr fest auf die Haut. |
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3e |
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Verbinden der Elektroden mit dem
Gerät.
Je nach
Gerät (wie bei diesem) müssen die Elektroden noch mit dem Gerät
verbunden werden.
Die
Steckdose des Gerätes blinkt, so dass Sie sie leicht entdecken können.
Es gibt
nur eine Möglichkeit, den Stecker einzustecken, falsche Polung o.ä.
ist ausgeschlossen.
Bei anderen Geräten sind die Elektroden bereits
mit dem Gerät verbunden (Steckkontakt besteht bereits). Dieser Schritt
entfällt bei solchen Geräten. |
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4a |
Das Gerät analysiert den
Herzrhythmus.
Während
der Analyse fordert Sie das Gerät auf, den Betroffenen nicht zu
berühren. Das Gerät erkennt vollautomatisch, ob die Elektroden richtig
aufgeklebt sind!
Berührungen und Erschütterungen würden den hochempfindlichen Vorgang
stören.
Die
Analyse dauert bis zu 10 Sekunden (längere und kürzerer Zeiten
möglich), Zeit die Ihnen vielleicht sehr lange vorkommt, die
aber benötigt das Gerät um eine optimale Analyse durchzuführen. |
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4b |
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Nur wenn das Gerät einen
defibrillierbaren Herzrhythmus feststellt gibt es den Strom frei.
Das
Gerät erlaubt Ihnen die Stromabgabe nur dann, wenn es eindeutig einen
Herzrhythmus festgestellt hat, bei dem die Defibrillation auch
sinnvoll ist.
Nur wenn die orange
Schocktaste blinkt, das Gerät einen Warnton abgibt und Sie
durch Sprachanweisung dazu aufgefordert werden erfolgt bei
Betätigung der Schocktaste die Stromabgabe!
Wenn
das Gerät nicht will, gibt es auch keinen Strom! Sie können die rote
Stromabgabetaste drücken, so viel Sie möchten, nur wenn die Taste
blinkt und das Gerät Sie zur Stromabgabe auffordert, kommt auch Strom
beim Betroffenen an. |
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5a |
Stromstoß (Elektroschock)
abgeben. Betroffenen nicht berühren.
Das
Gerät fordert Sie und alle anderen Anwesenden auf, während der
Stromabgabe den Betroffenen nicht zu berühren.
Es wird
ein starker Stromstoß abgegeben, der demjenigen gefährlich werden
könnte, der den Betroffenen in dem Moment der Stromabgabe berührt. Das
Gerät gibt hörbar Warnsignale.
Direkt
nach der Stromabgabe ist das Berühren des Betroffenen gefahrlos
möglich, er ist nicht etwa aufgeladen! |
Schocktaste drücken |
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5b |
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Sofortige Fortführung der
Herzdruckmassage (ggf. im Wechsel mit Atemspenden).
Nach 1
Stromstoß sofort mit der Herzdruckmassage (2 pro Sekunde) fortfahren
(Atemspende nur für geübte**
Personen).
** geübte Personen:
Mindestens 2 mal jährliches Training der Atemspende am Übungsmodell.
Das
Gerät erlaubt jeweils nur einen Stromstoß!
Entfernen Sie die Elektroden nicht!
Diese halten sogar die Herzdruckmassage aus.
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Wie geht
es weiter? |
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Nach
ca. 1 - 2 Minuten fordert Sie das Gerät auf, den Betroffenen nicht zu
berühren, da es eine erneute Analyse des Herzrhythmus durchführen
möchte.
Je nach
Ergebnis muss entweder erneut defibrilliert oder nur wiederbelebt
(Herzdruckmassage) werden.
Fortführung der Herzdruckmassagen
(unterbrochen durch Analysen und ggf. Defibrillationen) bis zum
Eintreffen des Rettungsdienstes. |
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Die meisten öffentlich zugänglichen Defibrillatoren eignen sich zur
Defibrillation von Erwachsenen (Personen älter als 8 Jahre). Für Kinder
gelten besondere Hinweise: ›
Defibrillation von
Kindern
Defibrillation bei Kindern und Jugendlichen
Es gibt einzelne Fallberichte, in denen Kinder im Alter zwischen 1 bis 8
Jahren mit AED-Geräten behandelt wurden und sich die Geräte als zuverlässig
herausgestellt haben. Viele Gerätehersteller bieten für ihre Geräte
spezielle Kinder-Klebeelektroden an (für eine optimierte Stromabgabe).
Die korrekte Erkennung kindlicher Herzrhythmusstörungen ist teilweise von
der Verwendung dieser speziellen Elektroden abhängig, weshalb die meisten
Gerätehersteller die Anwendung bei Kindern zwischen 1 und 8 Jahren mit den
verfügbaren Erwachsenen-Klebeelektroden nicht garantieren oder empfehlen.
Die üblichen Ersthelfer-Defibrillatoren (AED) sind für Personen ab dem 8.
Lebensjahr geeignet. Im Notfall müssen Sie aber niemanden nach dem Alter des
Betroffenen fragen, wenden Sie das Gerät einfach, wie oben beschrieben, an.
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Kinder
Das Auftreten von
Kammerflimmern (die mit einem Defibrillator behandelbare
Herzrhythmusstörung) ist bei Kindern seltener als bei Erwachsenen
Ursache für einen Kreislaufstillstand.
Bei Kindern ist häufiger eine
Störung der Atmung das zuerst vorliegende Problem. Und dieses kann
durch Herzdruckmassage (und ggf. Atemspende) gut bis zum Eintreffen
des Rettungsdienstes überbrückt werden.
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Weitere Informationen
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SEITENINHALT |
DEFIBRILLATION
Defbrillation bei Kindern |
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DIN-Zeichen für
Defibrillator |
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BITTE BEACHTEN
SIE |
Die Defibrillation ist eine
ergänzende Maßnahme!
Die Defibrillation kann die Notfallmaßnahmen mit der
Herzdruckmassage nicht ersetzen!
Natürlich ist es besser, zu defibrillieren, als gar
nichts zu tun. Aber nur die Herzdruckmassage kann das Gehirn mit Blut
versorgen! |
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HANDSCHUHE
TRAGEN |
Tragen Sie bei jeder Hilfeleistung Einmalhandschuhe!
Bestellen Sie sich gleich Ihr persönliches Ekelpaket! Kostenlos. |
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Der Ablauf wird hier an
dem Gerät „Heart Start” von Philips/Laerdal exemplarisch gezeigt. Andere
Geräte unterscheiden sich in Design (Tasten, Gehäuse) und
Anwendungsablauf (z.B. Einschalten des Gerätes).
Informieren Sie sich
über Geräte in Ihrem Umfeld, am besten durch persönliche Einweisung. |
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