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Vergiftungen
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All Ding’ sind
Gift und nichts ohn’ Gift; |
Paracelsus, Arzt und Alchemist, um 1500 |
In unserer Welt kommen wir ohne Chemikalien gar nicht mehr aus. Medikamente, aber auch Putz- und Reinigungsmittel und Abgase gehören selbstverständlich zu unserer Umwelt. Und doch fällt den meisten Menschen bei Vergiftungen der Giftpilz ein, den viele von uns gar nicht mehr kennen oder die Giftschlange, die es in mitteleuropäischen Breitengraden nicht besonders häufig gibt.
Bei Vergiftungen hilft Erste Hilfe. Und um die Wiederherstellung der Gesundheit kümmern sich im Anschluss die Spezialisten im Krankenhaus.
Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, bei akuten Vergiftungen zu helfen.
Im Falle unmittelbarer Gefahr für Leben und Gesundheit gibt es nur eine einzige richtige Notrufnummer: Notruf 112
Die Rufnummer der Giftinformationszentralen (sog. Giftnotruf) müssen Sie nicht wissen. Im Falle einer nicht dringenden Frage, können Sie diese im örtlichen Telefonbuch nachschlagen.
Hat eine Person ein wirklich gefährliches Gift aufgenommen, darf keine Zeit damit vertan werden, die Giftinformationszentrale anzurufen. In einem solchen Fall ist sofort der Rettungsdienst über Notruf 112 zu verständigen. Der Rettungsdienst wird bei Bedarf Kontakt mit der Giftinformationszentrale aufnehmen.
Warum ist der Notruf 112 so wichtig? Weil die Giftinformationszentrale keine lebensrettenden Maßnahmen ergreifen kann und wertvolle Zeit verloren geht.
Giftinformationszentralen sind im Regelfall an große Krankenhäuser angegliedert, die selbst spezielle Vergiftungsabteilungen (Fachgebietsbezeichnung: Toxikologie) unterhalten. Es gibt solche Zentren z.B. in München, Leipzig, Bonn, Berlin, Wien, Zürich, es wären also regelmäßig Ferngespräche zu führen.
Bei bestimmten Vergiftungen ist der Eigenschutz sehr wichtig.
So ist bei Vergiftungen mit Kohlenmonoxid (chemisches Zeichen: CO), das bei unvollständiger Verbrennung, z.B. Laufenlassen von Motoren in geschlossenen Garagen, darauf zu achten, dass der Helfer nicht selbst vergiftet wird. Ein Taschentuch vor Mund und Nase reicht nicht aus, da das Kohlenmonoxid dadurch nicht herausgefiltert werden kann.
Eine Vergiftung mit Kohlendioxid (chemisches Zeichen: CO2) ist eigentlich keine Vergiftung, sondern führt zum Ersticken. Kohlendioxid ist schwerer als Luft und entsteht bei Verbrennungs- oder Gärvorgängen, z.B. in Silos. Eine Rettung Verunglückter kann hier ausschließlich durch die Feuerwehr unter Verwendung von umluftunabhängigem Atemschutz erfolgen - da hat die Feuerwehr nämlich die Atemluft in Flaschen dabei.
Eine seltene, auch für den Helfer gefährliche Vergiftung kann durch sog. Organo- oder Alkylphosphate (Bsp.: Parathion, E605) passieren. E605 ist ein Pestizid, also ein Schädlingsbekämpfungsmittel. Die Abgabe ist nur an besonders qualifizierte Personen zulässig, es gibt aber immer noch Restbestände in einigen Gartenhäusern und auch ein berechtigter Anwender kann versehentlich oder absichtlich in Kontakt mit dem Gift kommen. Da dieser Stoff auch durch die Haut leicht aufgenommen (resorbiert) werden kann, muss der Helfer besonders vorsichtig sein, spezielle Handschuhe tragen und bei der Atemspende Hilfsmittel (Masken) benutzen » Vergiftungen bei Gärtnern.
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Atemwegsprobleme - Atemwege sichern / Seitenlage - Atemspende - Wiederbelebung - Notruf - Giftasservation
» in Kürze mehr
Schwerwiegende Vergiftungen sollten in besonders ausgestatteten Krankenhäusern (Intensivstation, Vergiftungsabteilung) behandelt werden.
Die Entscheidung, welches Krankenhaus geeignet ist, ist durch den Laien kaum zu treffen. Auch wenn die Zeit nutzlos zu verstreichen scheint: warten Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Dieser kann vor Ort und vor allem während des Transport in das geeignete Krankenhaus lebensrettende Maßnahmen durchführen und ggf. mit Blaulicht und Martinshorn fahren.
Die Gefahren für Sie, den Verunglückten und die anderen Verkehrsteilnehmer sind bei einem Transport mit dem eigenen Auto zu groß und der Nutzen sehr gering.
Einzelheiten zu den unterschiedlichsten Giften finden Sie hier:
Bei Fragen stehen wir Ihnen am Infotelefon oder per E-Mail gerne zur Verfügung
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Druckfassung (PDF) |
Giftig oder nicht? |
Stand dieser Information: Oktober 2007 |